Rund 11.000 Personen sollen ab Freitag an vier Tagen geimpft werden.
Die erste Großimpfaktion gegen das Coronavirus startet in Wien am morgigen Freitag: In der Messe Wien sollen an vier Tagen rund 11.000 Personen aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich ihre erste Dosis erhalten. Auf die verfügbaren Termine hat es einen regelrechten Run gegeben. So ist die überwiegende Mehrheit der Slots bereits ausgebucht, wie es im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf APA-Anfrage hieß.
Der Großteil der Stiche ist für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und deren Personal reserviert. 8.500 Dosen stehen ihnen zur Verfügung. "Diese Termine waren innerhalb von 24 Stunden vergeben", versicherte ein Hacker-Sprecher. Es gebe in diesem Bereich also eine erfreulich hohe Impfbereitschaft.
1.500 Immunisierungen erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mobilen Pflege, weitere 1.000 gehen an Rettungsbedienstete. Hier sei man bei der Terminvergabe in der Finalisierung. Ein vergleichsweise geringes Kontingent steht Hebammen zur Verfügung: Die 41 Dosen wurden schon ausgeschöpft.
14 Impf-Lanes
Die Verabreichung erfolgt von Freitag an insgesamt 14 Impf-Lanes in der Messe bis inklusive Montag. Ab diesem Tag können sich dann auch alle Wienerinnen und Wiener, die eine Immunisierung gegen das Coronavirus haben wollen, über eine Online-Plattform anmelden. Dabei handelt es sich aber lediglich um eine Vormerkung. Die konkrete Terminvereinbarung kann erst erfolgen, wenn der Impfstoff für den jeweiligen Interessierten zur Verfügung steht.
Wien will bis Ende des ersten Quartals nach jetzigem Stand rund 130.000 Menschen geimpft haben. Diese Berechnungen basieren allein auf den jetzt fix zugesagten Kapazitäten des Impfstoffs von Biontech/Pfizer, bei dem zwei Stiche nötig sind. Absolute Priorität haben - neben den genannten Zielgruppen - vor allem Spitalspersonal sowie Mitarbeiter und Bewohner von Senioren- und Pflegeeinrichtungen. In beiden Fällen ist die Impfkampagne bereits Ende 2020, mit dem Eintreffen der ersten Lieferung, angelaufen.
Personen über 80 Jahre, die zu Hause leben, sollen ab ca. Mitte Februar an die Reihe kommen. Sollten in den kommenden Tagen und Wochen bereits erste Kontingente weiterer zugelassener Impfstoffe - etwa von Moderna oder AstraZeneca - fix verplanbar sein, könnte es hier auch schneller gehen. Mit Massenimpfungen für die Gesamtbevölkerung rechnet die Stadt aber keinesfalls vor dem zweiten Quartal.