Coronavirus

Messe Salzburg wird jetzt auch zum Groß-Lazarett

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Messehallen könnten als Betten- und Vorsorgezentrum für das Uniklinikum dienen - Firmen und Einrichtungen spendeten Krankenhaus 5.000 Schutzmasken.

Salzburg. In der Stadt Salzburg sollen Teile des Messezentrums in ein Betten- und Vorsorgezentrum für Covid-19-Patienten umgewandelt werden. Damit könnte das Uniklinikum Salzburg zunächst bis zu 400 Personen abseits des Krankenhausgeländes behandeln. Die Gespräche zur Nutzung der Messehallen dürften sich bereits in der Endphase befinden.

"Es geht hier um Patienten, die Covid-19-positiv und hospitalisierungspflichtig sind, wo aber keine Notwendigkeit zur Behandlung auf einer Intensivstation besteht", erklärte Richard Greil, Einsatzleiter des Corona-Stabs am Uniklinikum, bei einem im Internet übertragenen Pressestatement am Mittwoch. Im Falle des Falles müssten die Wege ins Spital dennoch kurz sein, um Menschen bei einer Verschlechterung ihres Zustands rasch zu Respiratoren, also Beatmungsgeräten, bringen zu können.

Erste Ausbaustufe für 60 Betten ausgelegt

Am Geländes des Landeskrankenhauses ist inzwischen die ehemalige Dermatologie vollständig geräumt und zum Covid-Haus umfunktioniert worden. Es soll in Zukunft ausschließlich Patienten zur Verfügung stehen, die mit SARS-CoV-2-Virus infiziert sind. Wie Greil betonte, ist das Haus in der ersten Ausbaustufe für 60 Betten ausgelegt, zudem sei bereits ein vollständiges Dienstrad erarbeitet worden.
 
"Wir müssen die maximale Anstrengung unternehmen, besonders das Unfallkrankenhaus wie die Chirurgie West mit dem Hubschrauberplatz Covid-frei zu halten." Dazu werden auch alle Stationen, wo derzeit immunsupprimierte Menschen etwa mit Herz- oder Lungenerkrankungen behandelt werden, aus der Nähe des Covid-Hauses weg verlagert. "Die möglichst weite Trennung der Räume und Kreuzungsmöglichkeiten der Menschen ist wichtig", so Greil.
 
Zudem sei eine Reihe von Schulungskonzepten für Pflege- und Ärztepersonals ausgearbeitet worden. Diese können damit in Bereichen eingesetzt werden, für die sie sonst nicht arbeiten - und je nach Schwere der Erkrankung im Bedarfsfall Covid-Patitenen etwa mit Sauerstoff versorgen.

Uniklinikum bekommt nicht ausreichend Schutzmaterial

Wie andere Spitäler auf der ganzen Welt steht auch das Uniklinikum derzeit vor dem Problem, ausreichend Schutzmaterial zu bekommen. Nach dem etwa in Deutschland lange Lkw mit bereits bezahlten Masken für Österreich festsaßen, dürften momentan auch an der türkischen Grenze Großlieferungen mit Masken, aber auch Beatmungsgeräten, blockiert sein.
 
Für eine unerwartete Entspannung in dieser Situation haben in Salzburg nun mehrere Firmen und Einrichtungen wie Sony gebracht, die Schutzmasken etwa in der Produktion verwenden. Dadurch sind binnen kürzester Zeit 5.000 Masken zusammen gekommen. "Das ist in etwa so viel, wie wir auf Lager hatten", so Greil.
 
Eine aktuelle Zahl an Ärzten und Pflegern, die derzeit am Uniklinikum und in den anderen Spitälern des Landes an Covid-19 erkrankt sind oder sich in Quarantäne befinden, wollten die Behörden in Salzburg am Mittwoch nicht nennen.
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