Verleger Christian W. Mucha fordert FPÖ-Chef Herbert Kickl auf, seinen Fehler mit dem Wurmmittel Ivermectin zuzugeben.
Wien. Einen dramatischen (offenen) Brief hat jetzt der an Corona erkrankte FPÖ-Chef Herbert Kickl erhalten. Absender: Verleger Christian W. Mucha. Inhalt: Der ExtraDienst-Herausgeber fordert den FPÖ-Politiker angesichts fortschreitender Vergiftungszahlen auf, die Empfehlung zurückzunehmen, das Entwurmungsmittel zur Covid-Therapie zu verwenden.
Mucha auf Facebook: „Sie haben allen Ernstes vor einigen Wochen die Empfehlung abgegeben, das Pferdewurmmittel Ivermectin in der Behandlung gegen Corona einzusetzen. Ihre treue Gefolgschaft hat, wie nun bekannt geworden ist, dieses rezeptpflichtige Medikament für Pferde – besonders in Oberösterreich – ihnen vertrauend gehamstert. Oberösterreichische Ärzte warnen, dass die Anwendung der Pferdedosis (sie lieben ja Pferde und Pferde mit durchschnittlich 400 kg, sind etwas voluminöser als wir Menschen mit durchschnittlich 70kg) massiv gesundheitsgefährdend ist. Frage: Haben sie die Größe, öffentlich bekanntzugeben, dass dieses Medikament nicht gegen Corona eingesetzt werden soll? Haben sie den Schneid einzugestehen, dass ihnen da offensichtlich ein Irrtum unterlaufen ist?“
Mucha zeigt sich bemüht, Kickl nicht unversöhnlich zu begegnen: So lobt er in seinem Brief den FPÖ-Chef als Menschen, der „über die Größe verfügt, die jeden erfolgreichen Politiker auszeichnet, auch Fehler einzugestehen“. Auch distanziert sich Mucha von Internet-Usern, die dem erkrankten Kickl alles Schlechte wünschen: „Ich finde es beschämend, politisch völlig unkorrekt und absolut nicht gangbar, dass ihnen jetzt – wie ich den sozialen Medien entnehme, wie aber auch zwischen den Zeilen bei so manchem journalistischen Kommentar durchklingt – Häme, Bösartigkeit und übelwollen entgegenschlägt“.
Die inhaltliche Ansage des Verlegers ist aber glasklar: Ein Bekenntnis, dass die Empfehlung für Ivermectin ein Fehler gewesen sei, „würde ihnen tausend punkte bei ihren Gegnern bringen“.