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Coronavirus

Kanzler greift durch: Impfstart wird vorgezogen!

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Kurz: ''Was nach Österreich geliefert wird, muss sofort verimpft werden.'' - Diese Woche werden noch mehr als 20.000 Dosen verimpft. 

Wien. Nach Kritik an den nur zögerlich anlaufenden Corona-Impfungen greift Bundeskanzler Sebastian Kurz jetzt durch. Der ursprünglich für den 12. Jänner angepeilte, offizielle Impfbeginn soll nun vorgezogen werden.  "Wir ziehen die Impfungen vor und warten nicht auf den 12. Jänner", erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch zu oe24. 

Darauf habe man sich am Dienstagabend bei einer Sitzung im Kanzleramt geeinigt. oe24 liegen die detaillierten Impfzahlen vor: Demnach sollen noch diese Woche 21.000 Impfdosen verimpft werden. Die meisten Impfdosen werden demnach diese Woche in Niederösterreich verimpft (6.815), gefolgt von Vorarlberg (5.000) und der Steiermark (2.960). 

Bis kommenden Dienstag seien zudem weitere rund 43.000 Impfdosen eingemeldet worden. Mit den bisher rund 6.800 Geimpften lautet das bis Dienstag kommender Woche angepeilte Ziel somit, knapp 71. 000 Personen gegen das Coronavirus zu impfen. Und auch die in der kommenden Kalenderwoche eintreffenden 60.000 Impfdosen sollen rasch verimpft werden, hieß es.

Kurz: "Was nach Österreich geliefert wird, muss sofort verimpft werden"

"Die vorhandenen Impfdosen müssen rasch ausgeliefert und verimpft werden. Es darf keine Impfdosis in den Lagern liegen bleiben. Gerade die Älteren und vulnerablen Gruppen haben ein Recht darauf, so schnell wie möglich geimpft zu werden! Dazu fand gestern auch eine Sitzung im Bundeskanzleramt statt. In der Konferenz mit dem Verteidigungsressort, dem Gesundheitsministerium und Gesprächen mit den Ländern wurde vereinbart, den breitflächigen Impfstart zu beschleunigen. Wir ziehen die Impfungen vor und warten nicht auf den 12. Jänner. Beim Impfen geht es um Schnelligkeit und um Menschenleben", so Kanzler Kurz gegenüber oe24.
 
Kurz sehe daher keinen Grund, dass Impfdosen über Wochen zwischengelagert werden. "Wir können nicht beeinflussen, wie viel wir als Österreich an Impfstoff erhalten, weil das ein europäischer Beschaffungsprozess ist und jedes Land seinen gerechten Anteil von der EU erhält. Aber was wir tun können und tun müssen, ist, dass jeder gelieferte Impfstoff schnellstmöglich verteilt und verimpft wird", verspricht Kurz. 
 
Alle Alten- und Pflegeheime hätten Vorrang und könnten sofort den Impfstoff für alle ihre Bewohner abrufen, erklärt Kurz. Dazu sei man mit den Ländern und allen Pflegeheimen in Kontakt. "Werden Impfdosen von den Pflegeheimen noch nicht abgerufen, werden diese Dosen sofort an die Bundesländer übergeben, damit ältere Menschen, die nicht in Pflegeheimen leben, sowie medizinisches Personal schnell geimpft werden können", so Kanzler Kurz.

Kritik am verzögerten Impfstart

Zuletzt hat es von etlichen Seiten Kritik am verzögerten Impfstart in Österreich gegeben. Bemängelt wurde vor allem, dass mehr Impfdosen in Österreich vorhanden sind, als verimpft werden. Chief Medical Officer Katharina Reich hatte das Vorgehen am Dienstag mit der "logistischen Herausforderung" gerechtfertigt und betont, dass man sich "genau im Plan" befinde.

Aufgeteilt nach Bundesländern sollen bis kommende Woche in Niederösterreich 18.445 Personen geimpft werden, wie aus der APA vorliegenden Zahlen hervorgeht. Dahinter kommt Wien mit 9.415 verimpften Dosen gefolgt von Vorarlberg (8.460), Steiermark (8.455), Kärnten mit Osttirol (8.345), Oberösterreich (5.650) und Tirol (5.120). In Salzburg sollen es laut Plan bis kommende Woche 4.970 Geimpfte, im Burgenland 2.070 sein.

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