Die Corona-Zahlen dürfen einfach nicht höher werden, warnte Nehammer.
Wien. 70 Prozent der rund 34.000 im Dienst stehenden Mitarbeiter in Exekutive und Sicherheitsverwaltung haben sich seit Montag freiwillig an einer der 110 Teststraßen dem Antigentest unterzogen. Das laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) noch "schönere Ergebnis" der ersten Testphase: Bei nur 0,3 Prozent wurde eine SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen. Zur gestrigen Debatte um "Corona-Ermittlungen" in Wohnungen beruhigte Nehammer, dass bei der Polizei "alles bleibt wie bisher".
Die Corona-Zahlen dürfen einfach nicht höher werden, warnte Nehammer: "Das ist alles kein Selbstzweck, das Virus ist noch zu präsent". Nur wenn es gelinge, die Zahlen "wieder nachhaltig zum Sinken zu bringen", habe man eine Chance einen dritten Lockdown zu verhindern, so Nehammer. Besonderes im privaten Bereich solle man sich an die Maßnahmen halten, dort ist das größte Risiko, sich zu infizieren: "Bitte reduzieren Sie weiterhin Ihre Kontakte auf das absolute Minimum. Das ist die wirksamste Medizin gegen das Virus."
Aufruf sich testen zu lassen
Erneut rief der Ressortleiter unter dem Motto "Testen schafft Sicherheit" die Bevölkerung auf, sich ebenfalls einem Schnelltest zu unterziehen. Die Testungen der Polizei erfolgten in Kooperation mit dem Roten Kreuz, dessen stellvertretende Bundesrettungskommandantin, Monika Stickler, berichtete von einem reibungslosen Ablauf an den 86 Testorten in ganz Österreich, erinnerte aber daran, dass die Tests eine Momentaufnahme sind: "Auch wer negativ ist, muss die Regeln einhalten um die Infektionsketten zu durchbrechen. In einem zweiten Schritt der 'Doppelteststrategie' des Ministeriums besteht für die Mitarbeiter ab kommenden Montag auch die Möglichkeit, einen zweiten Test zu absolvieren, um die Ergebnissicherheit zu steigern.
Auf die gestrige Diskussion um "Corona-Ermittlungen" angesprochen - ein entsprechender in den Nationalrat eingebrachter Abänderungsantrag wurde Donnerstagabend noch einmal abgeändert -sagte Nehammer, dass weiterhin keine unangekündigte Besuche seitens der Exekutive im privaten Bereich erfolgen werden - seitens des Coronavirus geschehe dies jedoch schon. Was die Polizei weiterhin im Fall einer Quarantäne kontrolliert und bisher auch rund 280.000 kontrolliert wurde, ist deren Einhaltung: "Das heißt, die Gesundheitsbehörde informiert die Exekutive, die Streifendienste überprüfen, ob die Person an ihrem Wohnort ist" - da werde kurz an der Tür geläutet - und die Sache sei auch schon wieder erledigt.
Angesprochen auf die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gestern, Donnerstag, angekündigten neuen "Rahmenbedingungen für die Feiertage" an und seinen Input, sagte der Innenminister, dass hier eine "Risikolage" zu verorten sei, durch die zunehmenden Kontakte - bei der Polizei bliebe aber auch hier alles wie bisher. Nehammer verwies zudem auf das bereits bestehende Maßnahmebündel im heute, Freitag, beschlossenen Gesundheitspaket bis hin zu den Reise-Einschränkungen.