Österreich

Ärzte-Vize: "Das grenzt an Körperverletzung"

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"Muss vor jedem Krankenhauseingang jetzt irgendein Sheriff stehen?"

Die Ärztekammer fordert nach dem Quarantäne-Aus ab Montag klare Regeln. Die Verordnung werfe noch viele Fragen auf, "zu viele, um einen Spitalsbetrieb ordentlich planen zu können", kritisierte Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Ungeklärt sei etwa noch die Frage, wer die Zutrittsregelungen zu den Spitälern kontrolliert und wer überwacht und wer unter welchen Umständen arbeiten darf. „Muss vor jedem Krankenhauseingang und jeder Gesundheitseinrichtung irgendein Sheriff stehen oder ein Security-Mensch, der die Leute überprüft?“, so Mayer im Ö1-Morgenjournal.

Ärger über neue Regeln

"Mir Genauso sei noch offen, wer unter welchen Voraussetzungen Patientenkontakt haben darf. "Es muss ganz klar sein, wer was wo und wann überprüft", fordert Mayer: "Sicher ist auf jeden Fall, dass das nicht die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte machen können und werden. Wir sind dazu da, unsere Patientinnen und Patienten zu behandeln und nicht, um die Polizisten der Nation zu spielen, so Mayer. "Und dazu haben wir auch keine Lust“, so Mayer.  

Besonders kritisch sieht der Ärztekammer-Vize die neue Regelung, wonach infiziertes Personal in Krankenhäusern arbeiten darf. „Diese Mischung aus Verantwortungslosigkeit und Fahrlässigkeit ist an der Grenze zur Körperverletzung von Nichterkrankten. Mir schwant nichts Gutes“, so Mayer.
  

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