In Sachen Corona gilt in Kindergärten und Schulen in Niederösterreich das Vorsichtsprinzip. Schulschließungen sollen vermieden werden.
"Keine Schulschließungen, so wenig Klassenschließungen und so wenig Distance Learning wie möglich" - so lautet laut Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) das Motto für das kommende Schuljahr in Niederösterreich. Positiv auf Corona getestetes Personal soll nicht unterrichten, unterstrich sie am Donnerstag. Alle Klassen seien mit Lehrpersonal besetzt worden, es gebe aber keine Reserve. Indes ging die Zahl der für den häuslichen Unterricht angemeldeten Kinder zurück.
Größtmöglicher Schutz der Schulen und Kindergärten
"Kein positiv getestetes Kind und keine positiv getestete Begleitperson darf einen Kindergarten betreten. Positives, aber symptomloses Personal wird beispielsweise mit administrativen Aufgaben betraut, wird aber nicht mit den Kindern in den Gruppen arbeiten", sagte Teschl-Hofmeister am Donnerstag laut einer Aussendung. Nachweislich positive Beschäftigte seien angehalten, in den Krankenstand zu gehen. So sehe die Lage auch in den Schulen aus. "Wir wollen in den niederösterreichischen Bildungseinrichtungen keinen Gebrauch von der Bundesregelung machen, positiv getestetes Lehrpersonal unterrichten zu lassen, denn es geht uns um den größtmöglichen Schutz in unseren Schulen und Kindergärten."
Flächendeckende Testungen seien nicht vorgesehen, diese würden eine große Belastung für das Personal darstellen. Empfohlen wurden aber eigenverantwortliche Testungen zu Hause.
Ausreichend Lehrpersonal
200.000 Schülerinnen und Schüler - davon etwa 19.000 Taferlklassler - starten am Montag in Niederösterreich in das neue Unterrichtsjahr. Betreut werden sie von rund 23.000 Pädagoginnen und Pädagogen. Laut Bildungsdirektor Johann Heuras gibt es damit ausreichend Lehrpersonal, um alle Klassen zu besetzen. Es gebe aber keine "Reserve" mehr. Ein Grund dafür sei, dass rund die Hälfte der Beschäftigten Teilzeit tätig sei, da begleitend noch ein Masterstudium absolviert werde. "Die 'Lehrerbildung Neu' ist deshalb dringend zu evaluieren", forderte Heuras.
Hingewiesen wurde vom Bildungsdirektor auf eine Entwicklung nach unten hinsichtlich des häuslichen Unterrichts. "Im Vorjahr waren 2.049 Kinder angemeldet, im heurigen Schuljahr nur noch 1.056. Diesen Rückgang werte ich als positives Zeichen."