Coronavirus

Rauch zu Corona: Keine Notwendigkeit des "Alarmschlagens" mehr

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EHFG - Betonung der europäischen Zusammenarbeit bei Gesundheitsforum Gastein

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat am Mittwoch in Sachen Corona weiterhin zu Vorsicht gemahnt. Es sei jedoch in Anbetracht der "multiplen Krisenlagen nicht notwendig, das Niveau des Alarmschlagens so aufrecht zu halten." Es gebe die Impfung, Medikamente und die Überwachung der Fallzahlen, sagte er im Rahmen des European Health Forum Gastein (EHFG). Rauch und die weiteren Teilnehmer betonten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit in der EU in den aktuellen Krisen.

Virusüberwachung und -sequenzierung beibehalten 

"Ich denke mal, dass Corona bei uns bleiben wird, aber sicher nicht in der Form, wie wir es 2022 kennengelernt haben", sagte auch die Direktorin vom Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Andrea Ammon. "Wir müssen dazu übergehen, Corona zu behandeln wie andere respiratorische Erkrankungen." Die Virusüberwachung und die Sequenzierung neuer Varianten müssten weitergeführt werden. "Wir müssen die Durchimpfung mindestens so halten, wenn nicht noch erhöhen", sagte die deutsche Medizinerin. Außerdem sei die Kommunikation mit der Bevölkerung zu verbessern.

Forschung zu Long Covid notwendig

Long Covid ist jedenfalls "noch eine Hürde", sagte Ammon, per Video zu der Pressekonferenz in Bad Hofgastein zugeschaltet. "Da wissen wir noch viel zu wenig", und es sei noch mehr Forschungsarbeit nötig. "Wir müssen uns unsere Dauerkrise bei den nicht-übertragbaren Krankheiten ansehen", ergänzte Ilona Kickbusch, Leiterin des globalen Gesundheitsprogramms am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf. Hier gebe es Interaktionen mit übertragbaren Krankheiten, beispielsweise seien Menschen mit Übergewicht viel anfälliger für Covid und Long Covid, berichtete die EHFG-Vizepräsidentin.

Dauerkrise nicht nur durch Corona

Thema des noch bis Donnerstag im Salzburger Gasteinertal stattfindenden Gesundheitsforums ist die "Dauerkrise" aus Pandemie, Klimaerwärmung und den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. "Das schlägt durch, das meine ich auch gesundheitlich", sagte Rauch. Die Teuerung habe beispielsweise auch "massive Auswirkungen, was die mentale Gesundheit der Menschen" angehe. "Wir sollten aber auch das Gefühl verbreiten, dass wir in der Lage sind, diese Krisen zu bewältigen", betonte der Gesundheitsminister.

Europäische Zusammenarbeit von Wichtigkeit 

"Der Schlüssel ist die europäische Kooperation", erläuterte Rauch. "Globale Krisen brauchen globale Antworten", sei eine der Lehren aus der Pandemie. Österreich als kleines Land habe "zu sehr den Blick nach innen gerichtet" gehabt und innenpolitische Diskussionen geführt, merkte er an. Wenn es nicht gelinge, die europäische Solidarität über das nächste halbe, dreiviertel Jahr zu retten und wenn diese beispielsweise "mit Schielen auf billiges Gas" aufgeweicht werde, "dann werden wir alles verlieren", warnte der Minister.

"Allein geht gar nichts, wenn es um Krisen dieser Größenordnung geht", sagte auch EHFG-Präsident Clemens Martin Auer. Er verwies auf die Krise in Gesundheitsberufen, "die sich ausweiten wird" und "möglicherweise das größte Problem dieser Dauerkrise" sei, wie er am Vortag ebenfalls am EHFG betont hatte. Arbeitskräftemangel gebe es derzeit "in allen Branchen. Das ist ein Phänomen, das wir beobachten nach der Pandemie", erläuterte Rauch. Im Gesundheits- und Pflegebereich werde es "zu angespannten Situationen kommen". Es gehe weiterhin darum, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, was Bezahlung, Ruhe- und Urlaubszeiten betrifft, sagte der auch für Soziales und Pflege zuständige Gesundheitsminister.

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