"Menschen lassen sich nicht in jeder Sekunde ihres Lebens kontrollieren und bändigen"
Der Wirt jenes Kitzbüheler Lokals, das in dieser Woche wegen eines Videos über eine ausgelassene Feier in die Schlagzeilen geraten war, zieht aus diesem Vorfall die Konsequenzen. Er werde das Lokal ab sofort geschlossen halten, "bis die Pandemie vorbei ist", sagte der Gastronom gegenüber dem Privatsender "Puls 4" und sprach von "unglaublichen Vorwürfen".
Kontrolle und Kontrollverlust
"Menschen lassen sich nicht in jeder Sekunde ihres Lebens kontrollieren und bändigen", erklärte der Chef des Après-Ski-Lokals. Man habe es zwar versucht, aber unter diesen Umständen wolle er nicht mehr öffnen und werde seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Es sei "von Anfang an klar gewesen, dass es sehr sehr schwierig sein wird, Menschen in jeder Sekunde, in jedem Moment lückenlos zu kontrollieren". "Wir haben es versucht, nahezu immer erfolgreich", meinte der Kitzbüheler und nahm Bezug auf regelmäßige Kontrollen von Polizei und Gesundheitsbehörde.
Funtastic Party
Das Lokal war am Wochenende nach einem geposteten Video von Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, der dort gefeiert hatte, ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Darin war zu sehen, wie die Gäste ohne Masken an der Bar und teils auf Tischen tanzend feierten. Am kommenden Hahnenkamm-Wochenende soll nun schwerpunktmäßig in Gastronomiebetrieben, Après-Ski-Lokalen und Bars kontrolliert werden. Exekutive und Behörden kündigten eine "Aktion scharf" an, um derartige Partys zu verhindern.
Schafe, schwarze und weiße
Der Kitzbüheler-Vorfall rief auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) auf den Plan. Sie kritisierte "schwarze Schafe" in der Gastronomie, die mit "unbegreiflichen Regelverstößen die gesamte Wintersaison aufs Spiel setzen" würden.