Die von Biontech/Pfizer am Freitag angekündigten Lieferschwierigkeiten betreffen auch Österreich.
Wien. Bereits am Freitag verkündeten norwegische Behörden von einer Verzögerung der Produktion des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Trotz der Verzögerungen des Pharmakonzerns Pfizer bei der Produktion des Corona-Impfstoffs hält das Unternehmen die Lieferzusagen für die EU nach Angaben von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im ersten Quartal 2021 ein. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Lissabon.
Dieser habe erklärt, dass es in den kommenden Wochen eine Produktionsverzögerung gebe. Zugleich habe er jedoch versichert, dass alle garantierten Dosen im ersten Quartal auch geliefert würden. Er werde sich persönlich darum kümmern, die Verzögerung zu reduzieren und so schnell wie möglich aufzuholen.
Pfizer hatte am Freitag selbst mitgeteilt, mit einer Einschränkung der Corona-Impfstoff-Lieferungen in Europa in den kommenden Wochen zu rechnen. Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion im Werk in Puurs in Belgien würden sich "vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Jänner bis Anfang Februar auswirken".
Pfizer verschiebt Impfstoff-Lieferungen nach Österreich
Wie das Gesundheitsministerium nun berichtet, verschiebt sich auch die Pfizer-Impfstoff-Lieferung nach Österreich. "Nach den gestrigen Informationen von BioNTech/Pfizer-Europa über Lieferschwierigkeiten, wegen Produktionsumstellungen am belgischen Produktionsstandort, konnten durch das EU-Steuerungsboard die ursprünglich geplanten größeren Verringerungen vermieden werden. Es wird nur bei der geplanten Lieferung von rund 61.000 Dosen in der kommenden Woche zu einer Verschiebung von 40% auf Februar kommen. Die Gesamtmenge bleibt damit unverändert und wird bei BioNTech/Pfizer bei 1 Million Dosen im 1.Quartal liegen, bei Moderna bei 200.000", schreibt das Ministerium in einer Aussendung.
Gesundheitsminister Anschober: "Ich erwarte für Anfang Februar eine Genehmigung für den dritten Impfstoff von AstraZeneca. Damit könnte die Impfmenge für das 1. Quartal nochmals massiv erhöht werden. Österreichs Tempo bei der Umsetzung der Impfung hängt ausschließlich von Zulassungsterminen, Lieferterminen und Liefermengen der Schutzimpfungen ab."
85.000 bereits geimpft
In Österreich wurden bisher 85.000 Personen geimpft, informiert das Gesundheitsministerium. "Eine Woche nach dem breiten Ausrollen am Montag dieser Woche werden wir morgen die 100.000er-Grenze überschreiten. Die Impfzahl lag gestern Abend bereits bei fast 85.000 – auch am Wochenende wird natürlich durchgeimpft", so das Ministerium.