Ein Schiff mit den Leichen von zehn Migranten, die auf See tot aufgefunden wurden, ist am Freitag in Sizilien eingetroffen, zusammen mit Dutzenden von Menschen, die diese Woche beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, gerettet wurden.
Die Besatzung des Schiffes "Geo Barents", das von der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) betrieben wird, fand die Leichen auf einem überfüllten Boot 30 Seemeilen vor der libyschen Küste.
Die Crew der "Geo Barents" geht davon aus, dass die Migranten erstickt sind, nachdem sie 13 Stunden auf dem Unterdeck des Bootes verbracht hatten, wo es stark nach Treibstoff roch, so MSF in einer Erklärung. Etwa 186 Menschen, die bei drei Einsätzen in internationalen Gewässern gerettet wurden, gingen in Messina, an Land, so Ärzte ohne Grenzen.
Unter den meist aus Afrika stammenden Migranten befinden sich 61 Minderjährige, von denen der jüngste gerade lediglich zehn Monate alt ist. "Wir hoffen, dass sie alle Hilfe bekommen, die sie brauchen", teilte Ärzte ohne Grenzen auf Twitter mit und fügte hinzu, dass die Verstorbenen nun "ein würdiges Begräbnis" erhalten werden. Die Migranten sollen an Bord eines Quarantäneschiffes gehen.
Italien hat in den vergangenen Wochen einen starken Anstieg von Bootsmigranten erlebt. Nach Angaben des Innenministeriums sind in diesem Jahr 59.702 Migranten in Italien an Land gegangen, gegenüber 32.476 im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind im Jahr 2021 bisher über 1.200 Menschen auf der gefährlichen Seereise nach Europa gestorben.