Coronavirus

Schock: Corona-Infizierte arbeitet weiter in Altersheim

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Die Frau wurde bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.

Kufstein. Eine offenbar positiv auf das Coronavirus getestete Frau hat nach Angaben der Polizei vermutlich weiterhin ihren Dienst in einem Altersheim im Tiroler Bezirk Kufstein verrichtet. Am Sonntag gegen 23.30 Uhr war ein anonymer Hinweis bei der Polizei eingegangen, teilte die Exekutive am Montag mit.
 
Als eine Polizeistreife den Hinweis überprüfen wollte, trafen die Beamten tatsächlich in dem Altersheim auf die Pflegerin. Die 31-jährige Österreicherin beschimpfte daraufhin die Polizisten und weigerte sich, in Quarantäne zu gehen. Schließlich zeigte sich die Frau dann aber einsichtig und begab sich in häusliche Isolation. Nach Abschluss der Erhebungen wird die 31-Jährige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.
 

Charite-Virologe warnt: Corona in Pflegeheimen "Beginn neuer Entwicklung"

Coronavirus-Fälle in Pflegeheimen markieren aus Sicht des deutschen Virologen Christian Drosten eine neue Phase in der Epidemie, die auch mit mehr gemeldeten Todesfällen einhergeht. "Wir sehen jetzt in diesen Tagen die Eintragungen zum Beispiel in Seniorenpflegeheime und haben hier dann den Beginn einer neuen Entwicklung", sagte Drosten am Montag im NDR-Podcast.
 
Bisher habe Deutschland auch ein bisschen Glück gehabt: Infiziert hätten sich zunächst vor allem jüngere, sportliche Leute wie Skifahrer, die das Virus aus dem Urlaub eingeschleppt und es in ihren ungefähr gleichaltrigen Netzwerken verbreitet hätten. Diese Menschen erlebten zum größten Teil milde Krankheitsverläufe.
 
Wegen mehrerer Effekte gleichzeitig werde man jetzt zwangsläufig ein Ansteigen der berichteten Fallsterblichkeit sehen, sagte Drosten. Man sehe das jetzt schon an der Statistik: Sie liege nicht mehr bei 0,2 bis 0,4, sondern im Bereich 0,8 Prozent. Das liege daran, dass andere Altersgruppen als bisher von Sars-CoV-2 betroffen seien.
 
Hinzu komme, dass man bei der Diagnostik nicht mehr einer exponentiellen Entwicklung hinterherkommen könne: "Ich glaube nicht, dass wir unsere jetzige Testkapazität realistischerweise noch deutlich steigern können", sagte Drosten mit Blick auf PCR-Tests. Davon könnten derzeit mehr als eine halbe Million pro Woche in Deutschland gemacht werden. Er sei aber unsicher, wie lange die Industrie dem großen Bedarf an Laborreagenzien noch nachkommen könne, so der Charite-Virologe
 
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