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Coronavirus

Schule, Friseure, Restaurants: Was sich ändert

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Ende April könnten Ausgangsbeschränkungen gelockert werden – oder sogar fallen.

Wien. Ende April werden Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Zahlen der Coronavirus-Neuinfektionen, Hospitalisierungszahlen und vor allem die ­Reproduktionsraten genau prüfen. Sollte weiterhin ein Mensch weniger als einen anderen anstecken, könnten die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden.

Freizeitgestaltung wieder erlaubt, auch Freunde treffen

  • Verantwortung: Ab Anfang Mai soll es nicht mehr nur „vier Gründe geben, um aus dem Haus“ zu gehen. Neben arbeiten gehen, anderen helfen, spazieren und einkaufen soll auch Freizeitgestaltung wieder erlaubt sein.

Das heißt, dass man Cafés und Restaurants ebenso besuchen kann wie Museen – so denn sie geöffnet haben.

Auch die Beschränkung, dass man nur mit „Menschen aus demselben Hausstand“ raus dürfe, soll fallen.

Regierung will an die Eigenverantwortung appellieren

  • Freunde: Mit Freunden darf man sich ebenso wie mit Familie treffen. Die Regierung werde aber versuchen, verstärkt an die Eigenverantwortung appellieren. Das heißt: Nicht in großen Gruppen ausgehen. Ältere Eltern, Großeltern und Risikogruppen im Freien treffen. Bei Besuchen Masken tragen und zwei Meter Abstand halten. Alles auf freiwilliger Basis.

Schule: 15 Kinder pro Klasse

Für die Maturanten geht es ab 4. Mai als Erstes los: Derzeit werden noch Sitzpläne erstellt, wie sie im Klassenzimmer sitzen sollen. Es müsse mindestens ein Meter Abstand zwischen den Plätzen sein. Zudem sollen sich die Schüler beim Eintreten in das Schulgebäude verpflichtend die Hände waschen müssen. In den Gängen sollen Masken getragen werden.

Maturanten werden teils outdoor unterrichtet

  • 15 Schüler: Pro Klasse dürfen nur maximal 15 Schüler unterrichtet werden. Nach jeder Stunde müssten die Fenster geöffnet werden. Der Unterricht – nur in den Fächern, zu denen man bei der Matura antritt – findet bis 22. Mai statt. Am 25. Mai startet die Zentralmatura dann. Die mündliche Prüfung entfällt. Kompensationsprüfungen finden am 22. bis 24. Juni statt.

15. Mai Start des Unterrichts für Volksschüler

  • Vorbild Dänemark: Ab 15. Mai – bemerkenswerterweise ein Freitag – sollen dann die Volksschüler wieder unterrichtet werden. Hier dient Dänemark als Vorbild. Zunächst wolle man aber sehen, wie sich der Unterricht für Maturanten handhaben lasse. Auch für die kleinen Kinder solle dann Händewaschen und reduzierter Unterricht sowie mindestens ein Meter Abstand im Klassenzimmer gelten.

Schwerpunkt wird auf die 4. Klasse gelegt

  • Entscheidung: Ein besonderer Schwerpunkt soll offenbar auf die vierte Klasse – Entscheidung über den Übergang ins Gymnasium – gelegt werden. Noch werden Konzepte ausgearbeitet, wie die Schüler in den Pausen möglichst getrennt werden können. Auch hier ist Schichtbetrieb geplant.

E-Learning für die Ober-Stufen soll weitergehen

  • Distanz: Für die Oberstufen soll es in diesem Semester keine reguläre Rückkehr in die Schule geben. Sie sollen weiter per E-Learning unterrichtet werden. Im Sommer soll es für alle Möglichkeiten der Förderklassen geben.

Lokale: Zwei Meter Abstand

Sollten die Neuinfektionsraten niedrig bleiben, sollen per 15. Mai auch wieder Restaurants – sie durften bislang Take-away anbieten oder liefern – ihren Betrieb aufnehmen. Drinnen und draußen – mit Auflagen.

Zwei Meter Abstand zu anderen Tischen sichern

  • Distanz-Regeln: Einige Restaurants bauen oder stellen gerade um. Nach dem Beispiel von Schweden – diese setzten zwar früh auf Reisebeschränkungen und Verbote von Massenveranstaltungen, ließen aber Geschäfte und Gastronomie offen – muss zwischen den Tischen eine Zwei-Meter-Distanz gewahrt bleiben. Am Tisch selbst soll den Gästen die Möglichkeit von einem Meter Abstand eingeräumt werden. Insgesamt wird abgeraten, in größeren Gruppen zu essen. Noch ist aber offen, ob es hier zu Beschränkungen kommen werde.

Alle Kellner sollen einen Mund-Nasen-Schutz tragen

  • Masken: Wie auch im Handel sollen auch die Wirte und Kellner verpflichtend im Lokal – sowohl drinnen als auch draußen – einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Die Gastronomievertreter wollen offenbar nur ein Plastikvisier tragen, da sie die Mimik für den Verkauf von Speis und Trank als wichtig empfinden. Allerdings: Auch Verkäufer müssen Masken tragen. Eine Ausnahme für Kellner wird von Gesundheitsexperten derzeit abgelehnt.

Lokale dürfen bis 23 Uhr geöffnet bleiben

  • Uhrzeit. Da die Gastronomie der Regierung erklärt hatte, ihr Hauptgeschäft von 18 bis 22 Uhr zu machen, sollen die Lokale bis 23 Uhr offen bleiben dürfen. Länger ist derzeit nicht geplant – um ein zu langes Verweilen vor allem in geschlossenen Räumen zu verhindern.

Die ersten zwei Wochen seien auch hier Testläufe, in denen man die Neuinfektionsraten genau beobachten müsse.

Friseurbesuch nur mit Maske

Die Anspannung ist groß – bei KundInnen und auch Friseur-Betreibern. Es wird das nächste, große Opening: Am 2. Mai dürfen wieder Haare gefärbt und geschnitten werden. Die Starfriseure Pia Bundy und Christian Sturmayr zeigten es für ÖSTERREICH vor (siehe Fotos). Natürlich gelten auch für Sie neue Regeln:

Plexiglas-Schirm für viele Gesichts-Behandlungen

  • Maske: Es gilt die Schutzmasken-Pflicht – für Kunden und Friseure.
  • Desinfektionsmittel: Gleich beim Eingang sollen die Kunden ihre Hände desinfizieren oder waschen.
  • Plexiglas: Bei allen Face-to-Face-Behandlungen (Wimpern, Augenbrauen, Bart) soll der Mitarbeiter ein Plexiglas-Visier als Extraschutz für die Augen tragen.
  • Abstand: Der Ein-Meter-Abstand gilt nicht zwischen Kunde und Friseur, sehr wohl aber zu anderen Kunden und anderen Friseuren.

Für Betreiber entstehen hohe Zusatzkosten

Jedenfalls wird der Friseurbesuch eine neue Erfahrung. Und eine Nagelprobe für die UnternehmerInnen. „Allein die Desinfektionsmittel kosten jetzt pro Liter bis zu 15 Euro – das ist Wucher“, erklärt Sturmayr. Mit nur halb so vielen Kunden und den zusätzlichen Kosten wird es spannend, ob sich das Re-Opening wirtschaftlich rentiert.

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