Am Montag kehren über eine Million Kinder in die Klassen zurück. Sorgt Omikron für eine Quarantäne-Lawine?
Wien. Angesichts der drohenden Omikron-„Wand“ wird jetzt auch in den Schulen die Forderung nach Lockerung der Quarantäneregeln laut – sonst drohe der Schulbetrieb wegen tausender Fällen zusammenzubrechen. Am Dienstag preschte Wiens Bildungslandesrat Christoph Wiederkehr vor: Er will geimpfte bzw. getestete Kinder bevorzugen. Und ist auch dagegen, dass beim Auftreten eines Omikron-Falls alle Kinder einer Klasse als K1-Personen gelten, zehn Tage in Quarantäne müssen und sich erst nach fünf freitesten können.
Schon bis zu 700 Klassen in Quarantäne
Wien war vorsichtiger. Tatsächlich waren im Herbst bereits 700 Klassen (von 58.000) in Quarantäne. Der Großteil in Wien, wo man tatsächlich vorsichtiger war. Trotzdem schloss man sich im Büro von Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) der Forderung Wiederkehrs an. Was bei Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein für Kopfschütteln sorgt: Es sei keinesfalls so, dass alle Kinder bei einem Omikron-Fall in der Klasse in Quarantäne müssten. Bei Volksschülern seien die Klassenkameraden bei einer Infektion ohnehin K2 und auch bei den Älteren seien nur die Sitznachbarn als K1 einzustufen.
Alles nicht so schlimm? Mitnichten: Am 10. Jänner starten 1,1 Millionen Kinder in den Unterricht – viele haben in Omikron-Hochburgen wie Tirol Urlaub gemacht. Bildungsminister Martin Polaschek hat zwar jedem drei Tests nach Hause mitgegeben – mit dem Appell, sich vorsorglich zu testen. Nur sind diese Antigen-Tests bei Omikron nicht so sicher – bis also am Mittwoch oder Donnerstag die ersten PCR-Testergebnisse vorliegen, könnte sich Omikron tatsächlich schon in vielen Klassen verbreitet haben. Zudem sind nur in Wien, NÖ und OÖ mehr als ein sicherer PCR-Test pro Woche geplant – alle anderen Länder schaffen nicht mehr als einen.
Im Bildungsministerium setzt man jetzt auf die Maskenpflicht und hofft so, das Schlimmste zu verhindern. In Volksschulen und Unterstufen ist MNS nötig – nur in den Oberstufen FFP2.