Coronavirus

Schweizer Armee: Schrottmasken für Afrika

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Die Schweizer Armee hat rund 300 Millionen Masken beschafft. Da viele eine schlechte Qualität hatten, wollte man sie loswerden. Und zwar in Afrika.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Schweizer Armee rund 300 Millionen Masken beschafft. Wie "blick.ch" und der "Tages-Anzeiger" berichteten, hatten jedoch viele Masken eine schlechte Qualität. Masken, die dem Schweizer Standard nicht entsprechen würden, will man jetzt loswerden: Ein Händler soll sie auf den afrikanischen Markt bringen.

Schweizer Armee bestätigt Masken-Deal nicht

Mehrere Statusberichte von April bis Juni 2020 von Beschaffungskoordinator Markus Näf (53) zeigen, dass die Versorgung der Armee mit qualitativen Masken nicht immer gegeben war. Besondere Probleme waren laut den Berichten die Qualitätskontrolle entlang der Lieferkette und die Marktdominanz der Maskenverkäufer.

Obwohl man die Schrott-Masken nach Afrika verkaufen wollte, sollte kein Mangel an Masken für die Armee zurückbleiben. Der Vorrat könne laut Näf "problemlos mit qualitativ einwandfreien und in der Schweiz zugelassenen Masken wieder aufgestockt werden". Ob der Verkauf der Masken erfolgreich war, ist unklar. Die Schweizer Armee hat einen erfolgreichen Masken-Deal nicht bestätigt, ihn aber auch nicht dementiert.

Finanzieller Schaden ungewiss

Wie hoch der finanzielle Schaden durch die fehlerhaften Masken ist, ist ebenfalls unbekannt. "Die Beschaffungen mussten unter hohem Zeitdruck und einem von der Krise geprägten, volatilen Markt mit stark schwankenden Preisen sowie zahlreichen unseriösen Angeboten erfolgen", meinte der Sprecher der Armee Stefan Hofer gegenüber "blick.ch".

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