Coronavirus

So funktioniert der Impfstoff von Novavax

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Die EMA wird heute über die Zulassung des Corona-Impfstoffes Novavax entscheiden 

 Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will heute, Montag, über die Zulassung des Corona-Impfstoffs des US-Pharmakonzerns Novavax entscheiden. Es findet eine außerordentliche Sitzung statt, bei der es um das Vakzin Nuvaxovid geht, das von Novavax entwickelt wurde. Bereits im November hat das Unternehmen die Zulassung für die EU beantragt. Bei Nuvaxovid handelt es sich um einen rekombinanten Proteinimpfstoff.

 Das Mittel hat laut dem Pharmaunternehmen eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent. Es wurde mit bereits etablierten Methoden entwickelt, die bereits gegen eine Reihe anderer Erkrankungen eingesetzt werden. Alle bisher in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 benutzen neuartige Technologien. Bei den beiden von BioNTech/Pfizer und Moderna handelt es sich um mRNA-Impfstoffe, bei AstraZeneca und Johnson & Johnson um Vektor-Impfstoffe. Wann der Totimpfstoff von Valneva des österreichisch-französischen Biotechnologie-Unternehmens zugelassen wird, ist unklar. Das könnte noch mehrere Wochen wenn nicht gar Monate dauern. Traditionelle Totimpfstoffe stoßen vor allem bei Menschen auf Interesse, die Vorbehalte gegen eine Immunisierung mit mRNA-Vakzinen oder Vektorimpfstoffen haben.

Wie funktioniert der Novavax-Impfstoff?

Nuvaxovid besteht laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten. Die Proteine werden vom Körper als fremd erkannt und das Immunsystem wird hochgefahren - spezifische Antikörper und T-Zellen werden gebildet. Damit ist man vor einer echten Infektion besser gewappnet. mRNA-Präparate zum Beispiel funktionieren anders. Hier werden Körperzellen mit Hilfe von Erbgutschnipseln angeregt, selbst das Spike-Protein herzustellen, um eine Immunantwort auszulösen.

Wie gut wirkt der neue Impfstoff von Novavax?

In einer Zulassungsstudie von Novavax lag die Wirksamkeit in Bezug auf Erkrankungen bei 90 Prozent. Das bedeutet, unter den Probanden der geimpften Gruppe traten 90 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter den Probanden einer Kontrollgruppe. Es wurden zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht. Allerdings beziehen sich die Ergebnisse hauptsächlich auf die Alpha-Variante, die so gut wie vollständig von Delta verdrängt wurde. Bald dürfte Experten zufolge die neue Variante Omikron das Infektionsgeschehen stark beeinflussen. "Auch dieser Impfstoff wird an Omikron angepasst werden müssen", schrieb Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, kürzlich mit Blick auf das Novavax-Mittel auf Twitter.
 
 

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