St. Wolfgang kämpft gegen Cluster an und will ab jetzt jede Woche Massentests.
In St. Wolfgang ist nicht nur der erste Tourismus-Cluster entdeckt worden, es ist auch der eindeutig „jüngste Ausbruch“: Von den 62 positiv auf das Coronavirus Getesteten sind über 40 zwischen 15 und 20 Jahre alt.
Über tausend Personen – überwiegend Mitarbeiter und Bewohner des Ortes am Wolfgangsee, aber auch Gäste – wurden seit Samstag getestet.
Die Hintergründe des Clusters bestätigen einen internationalen Trend: Superspreader-Events in Bars:
Patientin 1 ist eine Niederösterreicherin, die im Hotel Peter ein Praktikum gemacht hatte. Vergangenen Dienstag wurde sie positiv auf das Coronavirus getestet. Kurz darauf folgten sieben weitere infizierte Praktikanten. Ein Teil der Hotelmitarbeiter hatte sich jeden Montag zum geselligen Zusammensein getroffen und sich wohl in einer Bar infiziert.
Drei weitere, nicht im Tourismus beschäftigte Jugendliche der Region wurden nach Lokalbesuchen ebenfalls positiv getestet. Wirtschaftsbundchef und Krisenstabmitglied Arno Perfaller kündigt in ÖSTERREICH an, dass die Mitarbeiter aller Hotels künftig jede Woche getestet würden. Von den in St. Wolfgang Getesteten sind drei Hotelgäste und drei Lokalbesucher infiziert.
Gäste mit Beschwerden über Corona-Information
Gesundheitsminister Rudolf Anschober lobt das Vorgehen in St. Wolfgang als „best practice“. Tatsächlich wurde getestet und nicht vertuscht. Einige Gäste – ein Dutzend hat Beschwerde-E-Mails an Hotels geschickt – fühlten sich aber nicht ausreichend informiert. Markus Senn, SP-Gemeinderat aus Trumau, der in St. Wolfgang urlaubte, lobt zwar die Gratistests, aber erfuhr davon erst „aus Medien“.
Ein Gast seiner Reisegruppe wurde positiv getestet. Er hatte ein Lokal besucht, in dem infizierte Gäste waren.
Cluster erreicht NÖ und Salzburg - Soldat positiv
Am Dienstag erreichte der Cluster Salzburg: Ein Unteroffizier der Schwarzenbergkaserne, der als Kontaktperson ermittelt wurde, ist positiv getestet worden. Er und 14 weitere Soldaten sind in Quarantäne. Auch NÖ meldet 16 Infizierte, die mit St. Wolfgang im Zusammenhang stehen.