Astrid Wagner polterte kräftig gegen die Justizanstalt Josefstadt.
Wien. Wenn die bekannteste Strafverteidigerin des Landes auf 100 ist, kann es schon furios werden. Doch Astrid Wagner ist auf 180 – und dann wird es richtig heftig: „Das ist ein Schildbürgerstreich. Ich bin nicht mehr in der Lage, meinen Beruf auszuüben“, poltert die Anwältin. Grund für den Zorn sind die jüngsten „Corona-Bestimmungen“ in der Justizanstalt Josefstadt. In die Vernehmungszone dürfen dort wegen der Corona-Abstandsregeln seit 29. Mai nur noch zehn Anwälte gleichzeitig.
„Die ganze Zeit hat das keinen Menschen interessiert. Jetzt, wo überall die Corona-Regeln gelockert werden, werden sie von der Justiz verschärft. Das ist doch absurd!“, schimpft Astrid Wagner, die sich schriftlich bei der zuständigen Direktion beschweren will.„Da wird dir zweimal Fieber gemessen, dann sitzt du rum und darfst nicht rein. Reine Schikane, was dort abläuft“, so die Anwältin.