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Coronavirus

Südafrika-Mutationen: Tirol wird jetzt Sperrzone

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Nach dreitägigem Ringen spielt die Regierung hart und riegelt Nordtirol ab. 

Wien. „Wenn sich die Südafrika-Mutation ausbreitet, kostet das viele Leben und der Weg zur Normalität wird sich nochmals ver­zögern.“ Klare Ansage von Kanzler Sebastian Kurz – nach dreitägigem Ringen hat sich die Regierung jetzt doch entschlossen, Tirol – zumindest Nordtirol mit dem Virus-Hotspot Zillertal – abzuriegeln. Allerdings erst ab Freitag. Ab dann muss man sich beim Verlassen des Bundeslandes „freitesten“.
 

Reisewarnung bleibt

 
Die Sperre kommt zusätzlich zur „dringenden Reisewarnung“ vom Montag. Weiterhin appelliert die Regierung an alle, nicht unbedingt ­nötige Reisen nach und von Tirol zu unterlassen.
Angst vor Südafrika-Variante. Vor allem Kurz warnte vor der Ausbreitung der Südafrika-Variante B.1.351, weil dieses Virus immun gegen Österreichs Hauptimpfstoff von AstraZeneca ist. „Breitet sich diese Va­riante über Tirol hinaus aus, wäre das ein Horrorszenario“, warnte der Kanzler.
 

Aufmüpfige Tiroler gelobt

 
Kurz und auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober versuchten im Streit mit den Landespolitikern – allen voran Landeshauptmann Günther Platter –, kein zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen. Tirol habe abgesehen von rund 400 ­B.1.351-Verdachtsfällen sehr gute Corona-Zahlen. Auch von Sperrbezirken innerhalb Tirols war entgegen ersten Meldungen keine Rede mehr. „Es ist niemand schuld daran, dass es Mutationen gibt“, so Kurz in Richtung der Tiroler. „Es ist keine Schuldfrage, sondern eine Sachfrage.“
 

Platter stimmt zu

 
Völlig überraschend stimmte Platter der Sperre auch zu. Auf die Frage, ob die Quarantäne Wochen nach den ersten positiven Tests ausreiche, sagte Kurz: „Die zehn Tage werden einen massiven Effekt haben.“
Rendi: „Zu spät.“ Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kommt die Blockade indes zu spät: „ Es hätte bereits vor einer Woche gehandelt werden müssen.“
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