Coronavirus

Tennengau: "Wir sind im Lockdown"

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Der Tennengau ist im „Mini-Lockdown“. So gehen die Menschen vor Ort damit um.

Kuchl. 7.450 Einwohner, 9 Wirtshäuser, zwei Bars – das ist Kuchl. Österreichs erster Ort im Mini-Lockdown. Sperrstunde ist um 17 Uhr, Besuchsverbot im Altersheim, für Eltern gilt Betretungsverbot in Kitas. Keine Veranstaltungen, keine Feiern, der Ort ist zu.
 
69 Personen gelten derzeit in Kuchl als infiziert, darunter vier Pfleger und fünf Insassen des Altenheims. Die Verläufe der Erkrankungen sind größtenteils „nicht so schlimm“, sagt Hotelier und Wirt ­Pankraz Seiwald vom Mühlthaler-Hof zu ÖSTERREICH: „Husten, leichte Grippesymptome.“ Sein ­Hotel ist auf Busgruppen spezialisiert: „Die kommen aber nicht mehr.“ Bleibt somit nur noch das Mittags­geschäft: „Für Stammgäste“, sagt Seiwald.
 
Zwei Feste führten dazu, dass sich das Virus rasch ausbreiten konnte: Eine Hochzeit, eine Benefiz- Veranstaltung für einen jungen Mann, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. ÖVP-Bürgermeister Freylinger zu ÖSTERREICH: „Gemeinsam müssen wir jetzt die Zahlen runterbringen, wir sitzen alle in einem Boot“
 

Thomas Freylinger ist ÖVP-Bürgermeister von Kuchl.

ÖSTERREICH: Wie wird der Mini-Lockdown m Ort aufgenommen?

thomas Freylinger: Unterschiedlich. Ein Teil versteht die Maßnahmen. Die anderen hinterfragen den Sinn. Wir leben hier einen Kompromiss, schließlich müssen die Zahlen in den nächsten zwei Wochen runter. Es ist besser so, als den ganzen Ort zu schließen.

ÖSTERREICH: Warum sind die Zahlen in Kuchl so hoch?

Freylinger: Es gibt mehrere Ursachen. Eine Hochzeit vor zwei Wochen, eine Freiluft-Charity-Veranstaltung für einen jungen Burschen, der vor einem Jahr verunglückte und seither querschnittgelähmt ist. Jetzt ist er nach Hause gekommen.

ÖSTERREICH: Wie viele Personen sind derzeit schwer erkrankt?

Freylinger: 69 Infizierte, erkrankt ist keiner.

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