Die Furcht vor einer sinkenden Nachfrage schickt den Ölpreis erneut auf Talfahrt. Rohöl ist so billig wie zuletzt 2002. Doch warum ziehen die Tankstellen nicht mit?
Laut monatlicher Spritpreisanalyse des ÖAMTC sind die Preise an Österreichs Tankstellen seit Ende Februar im Schnitt nur um rund 10 Cent pro Liter gefallen. Experten begründen dies mit der Coronakrise, da der Absatz von Benzin und Diesel stark zurückgegangen ist. Tankstellen und Raffinerien versuchen nun ihre Verluste auszugleichen und geben den geringen Preis kaum an die Endverbraucher weiter. Begründet wird dies mit den Fixkosten für Pacht, Personal oder Strom.
Rückgang vom Verkehr
Der Verkehr auf österreichischen Straßen ist massiv zurückgegangen. Daher wird in Österreich weniger Sprit gekauft. In Salzburg ist ein Rückgang von zwei Drittel des ursprünglichen Verkehrsaufkommens bemerkbar. Aber auch die Staumeldungen im Radio haben sich stark reduziert.
Ölpreis auf Talfahrt
Die Coronavirus-Krise lähmt sowohl die Weltwirtschaft, als auch die heimische Wirtschaft. Und in der jetzigen Krise begann Saudi-Arabien zusätzlich einen Preiskrieg. Das Königreich flutet die Welt mit Billig-Öl, da der Export um 600.000 Barrel pro Tag gesteigert wurde. Das bringt den Ölhandel zusätzlich unter Druck.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt um die 27 Dollar (knappe 25 Euro). Ein Fass der US-Referenzsorte WTI liegt sogar bei 22 Dollar (ca. 20 Euro). Die Preise sind seit Anfang März um die Hälfte eingebrochen.