Coronavirus

Türkei: Massengräber für Corona-Tote?

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Die Lage in der Türkei spitzt sich zu: Offiziell gibt es knapp 400 Tote.

Die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 in der Türkei ist nach offiziellen Angaben auf 356 gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden seien 79 Patienten gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Donnerstag mit. Zudem hätten sich 2.456 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert - die Zahl der offiziell in der Türkei gemeldeten Fälle steigt damit auf 18.135.
 
Die meisten Infizierten wurden nach offiziellen Angaben in der Millionenmetropole Istanbul gemeldet. Der Bürgermeister der Stadt, der Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu, hatte am Mittwochabend seine Forderung nach strengeren Ausgangsbeschränkungen für die Stadt wiederholt. Bisher hat die türkische Regierung nur für Menschen ab 65 Jahren sowie chronisch Kranke eine volle Ausgangssperre verhängt.
 

Massengräber?

Auf Twitter verbreitet sich nun ein Video aus der Stadt Ganziantep im Südosten der Türkei. Dabei sollen Massengräber ausgehoben werden. Dabei wird nun spekuliert, dass man sich auf einen dramatischen Anstieg der Corona-Toten vorbereite.
 
 
 
Dem widerspricht Ganzianteps regionales Gouverneurs-Büro. „Die ausgebaggerten Gräber in den Bildern sind nicht für Coronavirus-Fälle gedacht." Die Gräber seien für jene Familien gedacht, die sich eine reguläre Bestattung nicht leisten können. 
 
 

Kritik nimmt zu

Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) kritisiert immer wieder, dass zu wenig Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zur Verfügung stehe. Am Vortag hatte die TTB erklärt, dass der erste Arzt in der Türkei an Covid-19 gestorben sei.
 
Bisher wurden in der Türkei mit ihren rund 83 Millionen Einwohnern rund 125.000 Tests durchgeführt. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.
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