Das neue Coronavirus breitet sich zunehmend auch in Afrika aus.
Johannesburg. Die Zahl der bestätigten Infektionen in Afrika sei auf mehr als 10.000 angestiegen, mehr als 500 Menschen seien gestorben, gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in einer Erklärung bekannt.
"Warnung vor drohender Katastrophe"
Nachdem das Virus SARS-CoV-2 den Kontinent im Vergleich zu anderen Weltregionen erst sehr spät durch Reisende aus Europa, den USA und Asien erreicht hat, breite es sich nun sehr schnell aus. Hilfsorganisationen wie World Vision oder Save the Children warnen bereits vor einer drohenden Katastrophe schwersten Ausmaßes, die auch die Zukunftschancen der Kinder beeinträchtige. In Afrika, wo ein Leben auf Distanz in vielen Armensiedlungen nicht möglich ist und auch die Hygienebedingungen nicht immer optimal sind, befürchten Experten eine hohe Dunkelziffer bei der Zahl der Infizierten.
"Covid-19 hat das Potenzial, nicht nur Tausende Tote zu verursachen, sondern auch eine ökonomische und soziale Verwüstung auszulösen", warnte WHO-Regionadirektor Matshidiso Moeti mit Hinweis auf eine in vielen Ländern nur schwach ausgeprägte medizinische Infrastruktur. Der Kontinent habe aber noch die Chance, die Übertragung des Virus deutlich zu reduzieren und zu verlangsamen. Als offiziell unbetroffen von Covid-19 gelten in Afrika nur das Bergkönigreich Lesotho sowie die Inselgruppen der Komoren und Sao Tome und Principe. Nach Angaben der Wirtschaftskommission für Afrika (ECA) könnten die Volkswirtschaften vieler Länder auf dem Kontinent durch die Folgen der Krise stark in Mitleidenschaft gezogen werden.