Die vierte Welle hat Österreich bereits wieder voll im Griff. Doch Virologin van Laer gibt im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal Hoffnung auf ein absehbares Ende.
In den vergangenen 24 Stunden gab es einen starken Anstieg bei den Spitalspatienten: 46 Personen müssen im Vergleich zu gestern mehr auf Normalstationen, sieben auf Intensivstationen. Auch an den Schulen herrscht Chaos: Mehr als 120 Schulklassen sind alleine in Wien bereits in Quarantäne, 450 Schüler wurden vergangene Woche positiv getestet. Bei der Impf-Quote bleibt der erhoffte Boom leider aus.
Virologin Dorothee van Laer appelliert nun an alle Erwachsenen, sich aus Solidarität gegenüber der Kinder impfen zu lassen. Bei den Risikokindern hält es die Expertin überlegenswert, ob man die 6- bis 12-Jährigen auch ohne entsprechende Impfstoff-Zulassung "off-label" impfen solle. Auch eine verkürzte Quarantäne von nur fünf Tagen für positive Schulkinder und ihre Sitznachbarn sei laut der Virologin bei einem anschließenden negativen Corona-Test möglich. Man sei noch nicht an dem Punkt angekommen, wo man eine genügende Immunität habe, so van Laer.
Derzeitige Maßnahmen "risikoreich"
Wenn sich 10 Prozent oder mehr noch impfen würden oder von einer Infektion genesen wären, sei die Pandemie vorbei, so van Laer. "Wir brauchen noch eine Million immune Personen, bevor wir die Pandemie für beendet erklären können", so die Virologin. Bei den derzeit gültigen Maßnahmen spricht die Expertin von einem sehr risikoreichen Kurs. Man müsse auch die Inzidenz heranziehen, um den Anstieg auf den Intensivstationen bremsen zu können, sonst laufe man den Entwicklungen nur nach.