Isolation, Angst, Unsicherheit und wirtschaftliche Turbulenzen lösen Stress aus - die Unicef gibt einen Leitfaden zur Prävention sozialer Stigmatisierung im Zusammenhang mit Covid-19 heraus.
London - Gesundheitsexperten der Vereinten Nationen befürchten wegen der weltweiten Coronavirus-Pandemie einen starken Anstieg psychischer Erkrankungen. "Isolation, Angst, Unsicherheit, wirtschaftliche Turbulenzen - all das löst psychischen Stress aus oder könnte ihn verursachen", sagte Devora Kestel, Direktorin der Abteilung für psychische Gesundheit bei der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Es sei wahrscheinlich, dass es zu mehr psychischen Erkrankungen komme. Die Regierungen müssten das Thema in den Mittelpunkt ihrer Krisenbekämpfung stellen. Dazu seien mehr Investitionen in psychologische Unterstützung und Notfallprogramme nötig, wie etwa Therapien per Videokonferenz.
Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehörten Kinder und Jugendliche, die von ihren Freunden getrennt würden und nicht mehr zur Schule gehen dürften, sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Doch auch außerhalb des Gesundheitssektors hätten viele Menschen mit den Folgen der Isolation zu kämpfen. Andere hätten Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, zu sterben oder Familienmitglieder zu verlieren. Die Unsicherheit, wie lange die Krise noch anhält, könne zu Angst und Hoffnungslosigkeit führen.
Gleichzeitig gaben UNICEF, die WHO und die IFRC einen Leitfaden zur Prävention und Bekämpfung sozialer Stigmatisierung im Zusammenhang mit Covid-19 herausgegeben. "Eine überlegte Wortwahl, der richtige Umgang mit sozialen Medien und die Unterstützung durch Influencer können bei der Vermeidung sozialer Stigmatisierung einen großen Beitrag leisten", hieß es in einer Aussendung.