Der 63-Jährige war an einem der Corona-Kontrollposten mit den Beamten in Streit geraten.
Ein Mann ist auf den Philippinen an einem Corona-Kontrollposten wegen fehlender Gesichtsmaske in Streit mit den dortigen Beamten geraten und erschossen worden. Der 63-Jährige habe in dem Ort Nasipit im Süden des Inselstaates aggressiv auf den Hinweis reagiert, er müsse eine Gesichtsmaske tragen und das Personal mit einer Sense angegriffen, hieß es am Samstag in einem Polizeibericht.
Ein Polizist, der den offenbar alkoholisierten Mann beruhigen wollte, habe ihn getötet. Präsident Rodrigo Duterte hatte am Mittwoch gesagt, er befehle der Polizei und dem Militär, auf jeden zu schießen, der Ärger mache. Am Freitag verteidigte er diese Haltung in einer Fernsehansprache. Die Öffentlichkeit müsse den Ernst der Lage erkennen, denn jeder könne am Coronavirus erkranken, sagte er.
Die Hauptinsel der Philippinen, Luzon, befindet sich seit 16. März unter einer Ausgangssperre, nur allernötigste Gänge etwa zum Supermarkt oder zur Arbeit sind erlaubt. Viele andere Provinzen haben eigene Beschränkungen angeordnet, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind landesweit bisher knapp 3.100 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 144 Menschen starben.
"Ohne diese Beschränkungen wird dies niemals enden", sagte Duterte in der TV-Ansprache weiter. "Wenn Sie also nicht folgen wollen, dann werde ich Sie fertig machen, um das Leben der Unschuldigen zu schützen, die nicht sterben wollen." Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, autokratische Politiker wie Duterte nutzten derzeit weltweit die Corona-Pandemie, "um Kritik und Dissens weiter zu unterdrücken."