Viele österreichische Ärzte haben bald nicht mehr die nötige Schutzbekleidung.
Wolfgang Molnár von der Gruppenpraxis für Allgemeinmedizin in Wien-Leopoldstadt im Interview mit ÖSTERREICH.
ÖSTERREICH: Wie sieht es bezüglich Schutzmasken und anderer Schutzbekleidung gerade in Ihrer Praxis aus?
Wolfgang Molnár: Ende dieser Woche haben wir keine Schutzmasken mehr. Nun hoffen wir auf die Politik, dass wir so schnell als möglich die nötige Schutzbekleidung von seriösen Herstellern erhalten.
ÖSTERREICH: Warum ist es so gefährlich, wenn sich gerade Ärzte und anderes medizinisches Personal infizieren?
Molnár: Wir Ärzte stehen an vorderster Front und haben täglich mit potenziellen Infizierten zu tun. Wenn wir infiziert sind und möglicherweise erst später davon erfahren, können sich schon hunderte andere Menschen angesteckt haben. Man weiß bereits, dass Krankenhäuser Hotspots von Übertragungen des Coronavirus sind, auch bei uns.
ÖSTERREICH: Was machen die Ärzte bei diesem Mangel an Material?
Molnár: Es gibt leider viele Mediziner, die sich nun ihr Material bei dubiosen Firmen bestellen wollen, die teilweise zwischen 20 und 30 Euro pro Maske verlangen. Das kann nicht die Lösung sein. Denn wir alle wissen nicht, welches Material diese Firmen liefern. Und ob die Masken dann den Anforderungen in Bezug auf das Coronavirus überhaupt entsprechen.
ÖSTERREICH: Was fordern Sie als österreichischer Arzt?
Molnár: Mein Appell an die Politik ist, dass uns genügend Schutzbekleidung zur Verfügung gestellt werden soll. Zusätzlich sollten auch mehr Corona-Tests gemacht werden können.
ÖSTERREICH: Gibt es zu wenige Tests?
Molnár: Es gibt zu wenige Tests und noch zu wenige Labors, die solche Tests durchführen. Das müsste sich meiner Meinung nach unbedingt noch in Österreich verbessern.