Coronavirus

Wir brauchen endlich einen Pandemie-Manager

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Das sagt 'ÖSTERREICH' - ein Kommentar von Niki Fellner.

Seit Monaten war klar, dass die Corona-Fälle im Winter wieder ansteigen werden. Seit Monaten war klar, dass wir beim Impfen viel zu langsam sind (und weit hinter anderen EU-Ländern liegen). Seit Monaten war klar, dass es schärfere Maßnahmen vor allem für Ungeimpfte brauchen wird. Nur unser Gesundheitsminister hat all das scheinbar nicht mitbekommen.


Noch am Freitag (!) hat sich Mückstein nicht getraut, den Lockdown für Ungeimpfte in Österreich, der ab morgen gelten wird, zu fordern – obwohl Kanzler Schallenberg ihn zuvor angesagt hatte. Die Pressekonferenz nach dem Lockdown-Gipfel mit Oberösterreich und Salzburg beendete der Minister nach 15 Minuten, weil er einen „wichtigen Termin“ hatte (wichtiger als Corona?).
Man muss sich derzeit fragen, was der Gesundheitsminister eigentlich so den ganzen Tag macht – Pandemie-Management ist es jedenfalls nicht. Denn Österreichs Corona-Politik ist völlig chaotisch. Der Lockdown für Ungeimpfte kommt viel zu spät (und platzt jetzt noch dazu mitten ins Weihnachtsgeschäft). Die Impf-Offensive hätten wir im Sommer, spätestens Anfang Herbst gebraucht. Jetzt wird sie sich frühestens im Jänner auswirken, wenn die Neugeimpften vollimmunisiert sind.


Gesundheitsminister Mückstein ist mit der aktuellen Lage offensichtlich überfordert, die Landeshauptleute tanzen ihm auf der Nase rum, die Mediziner nehmen ihn mittlerweile nicht mehr ernst. Kanzler Schallenberg sollte schleunigst einen Corona-Sonderbeauftragten einsetzen, der das Pandemie-Management übernimmt. Denn zumindest jetzt muss die Regierung endlich aus ihren Fehlern lernen … 

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