Werbung am Display

Mit Smartphone-App Geld verdienen

Teilen

Wer seinen Handy-Bildschirm zur Werbefläche macht, wird dafür bezahlt.

Wer sich nebenbei und ohne großen Aufwand den einen oder anderen Euro dazu verdienen möchte, dem steht nun eine neue Möglichkeit zur Verfügung. Das heimische Start-up "abalo Media" (Sitz in Wien) startet jetzt nämlich mit seiner gleichnamigen App durch. Die Anwendung macht quasi jedes Android-Smartphone zur Werbefläche. Wen es nicht stört, dass am Sperrbildschirm ab und an Werbeeinblendungen zu sehen sind, kann die App durchaus ausprobieren. oe24.at/digital hat mit Magdalena Lechner, Head of Corporate Communications bei abalo, über die neue Software gesprochen. Bei dem Interview wurde uns sie App auch ausgiebig vorgestellt.

Anmeldung und Installation
Wer die abalo-App nutzen möchte, muss mindestens 16 Jahre alt sein und sich zunächst auf der Firmen-Homepage registrieren. Auf der Website gibt man seine Daten ein und wählt ein Passwort. Zudem wird man aufgefordert, Interessensgebiete auszuwählen (es stehen ca. 20 zur Verfügung), um die Werbung zu erhalten, die den eigenen Interessen entspricht. Die Interessen können auf der Homepage oder über die App jederzeit geändert werden. Zum Schluss werden dem Nutzer alle Eingaben in einer Übersicht zur Bestätigung angezeigt. Ist das erledigt, kann die abalo-App aus dem Play Store heruntergeladen und installiert werden. Nach Abschluss der Registrierung erhält der Nutzer eine SMS mit einem Aktivierungscode. Um die abalo App zu aktivieren, startet man diese am Smartphone und gibt E-Mail-Adresse, Passwort und den Code ein. Dann wird der Nutzer angeleitet, so genannte „Live-Hintergründe“ zuzulassen. Das gewährleistet, dass der Sperrbildschirm des Smartphones zur mobilen Plakatwand wird. Auf den Akkuverbrauch habe die Aktivierung der animierten Hintergründe keinen merkbaren Einfluss, so Lechner.

Fotos von der abalo-App

Über den Startbildschirm der App kommt man zu allen wichtigen Funktionen.

Hier sehen Sie ein Beispiel für eine Werbeschaltung.

User können aus rund 20 Interessensbereichen wählen.

Diese Fragen haben uns interessiert:

Welche Firmen sind dabei?

abalo konnte für sein Konzept schon einige Firmen gewinnen. Zu den bekanntesten zählen u.a. Sony, Mazda, Palmas, Superfly oder Citroen.

Wie viel kann ich abstauben?
Pro Tag werden maximal 27 Werbeschaltungen pro Nutzer durchgeführt. Für jede Entsperrung bekommt man 1,8 Cent. Im Monat kann man so maximal 15 Euro verdienen. Die Werbeeinblendungen werden nicht bei jedem Entsperrvorgang eingeblendet. Es gibt also einen gewissen zeitlichen Puffer. Wichtig: Man bekommt nur Geld, wenn man das Smartphone auch wirklich entsperrt. Nach dem Entsperren ist die Werbung noch rund fünf Sekunden zu sehen. Danach erscheint der gewohnte Home-Screen.

Wie erfolgt die Bezahlung?
Hier haben die User unterschiedliche Möglichkeiten. Man kann sich das Geld monatlich aufs Konto überweisen lassen. Die Bezahlung erfolgt immer am 15. des folgenden Monats. Wer sich für eine Bezahlung per Scheck entscheidet, bekommt sein Geld zwei Mal im Jahr. In Kürze kann man seinen Verdienst auf Wunsch auch an eine gewünschte Organisation spenden. Die App ist dabei ziemlich flexibel. So kann man sich sein Geld beispielsweise im April ausbezahlen lassen und im Mai kann man es spenden. Die Einstellungen können also monatlich verändert werden.

Praktisch: Die App zeigt dem Nutzer genau an, was er im laufenden Monat (bisher) und im Vormonat verdient hat. Zudem werden die Gesamteinnahmen eingeblendet.

Welche Daten werden an die Unternehmen weitergegeben?

Die Werbetreibenden erhalten laut abalo nur Informationen über das Alter und das Geschlecht des Nutzers. Später wird noch eine geospezifische Funktion hinzukommen. Dann wird auch der Wohnort weitergegeben. So können beispielsweise auch Schaltungen über regionale Aktionen oder Gutscheine auf das Smartphone gesendet werden. Der aktuelle Standort des Users wird aber nicht ermittelt.

Wichtig: Wer abalo nach einer gewissen Zeit nicht mehr verwenden will, kann sein Profil und sein Konto komplett löschen lassen. Laut Lechner bleiben keinerlei Daten gespeichert.

Fallen Kosten an?
Im Normalfall nicht. Die App kann aber ein Datenvolumen von 250 MB pro Monat verbrauchen. Wenn ein WLAN-Netz verfügbar ist, nutzt die Software zwar dieses, doch nicht jeder Smartphone-User hat die Wifi-Funktion ständig aktiviert. Wer bei seinem Vertrag nur ein begrenztes Datenvolumen hat, sollte also aufpassen.

Kommen weitere Betriebssysteme hinzu?
abalo für Windows Phone 8 erscheint noch in diesem Jahr. Eine iOS-Version (iPhone) ist noch fraglich. Apple erlaubt es App-Anbietern nämlich derzeit nicht, den Sperrbildschirm zu nutzen.

Wie viele Nutzer gibt es?
In den ersten drei Wochen haben sich bereits 5.000 User bei abalo angemeldet. Die meisten Nutzer sind männlich und zwischen 20 und 25 Jahren alt.

Fazit
Im Play Store wurde die App von den Nutzern bisher zum Großteil sehr positiv bewertet. Da die Software kostenlos ist, können sie Interessierte, die ein Android-Smartrphone besitzen, durchaus ausprobieren. Ob man die Werbeschaltungen als störend empfindet, dürfte stark vom jeweiligen Typ abhängen. Da man die App aber jederzeit deinstallieren kann und das Profil vollständig gelöscht wird, geht man bei einem Probelauf kein allzu großes Risiko ein.

Weitere Länder folgen
Anfang Mai startete abalo in Österreich. Deutschland und weitere europäische Länder folgen noch 2013, die USA  Anfang 2014. Erstmals wurde die App heuer auf dem „Mobile World Congress“ (MWC) in Barcelona präsentiert.

Link
www.abalomedia.com

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Fotos von der abalo-App

Über den Startbildschirm der App kommt man zu allen wichtigen Funktionen.

Hier sehen Sie ein Beispiel für eine Werbeschaltung.

User können aus rund 20 Interessensbereichen wählen.