Der Entwickler des Anonymisierungsdienstes Tor hat erstmals Zahlen veröffentlicht.
Im Darknet passieren jede Menge illegale Dinge: Man findet Portale zu Drogenhandel, Waffengeschäften oder auch Kinderpornografie. Immer wieder wurden in letzter Zeit Marktplätze für illegale Dienstleistungen geschlossen, weshalb der Begriff "Darknet" für viele Menschen mittlerweile kein unbekannter mehr ist.
Voraussetzung für den Zugang zum Darknet ist der Anonymisierungsdienst Tor ("The Onion Router"). Der Entwickler dieses Dienstes, Roger Dingledine, sieht Tor zu Unrecht negativ abgestempelt. Auf der Hacker-Konferenz "Def Con" in Las Vegas präsentierte er nun erstmals Zahlen, die ein überraschendes Bild von Tor bieten. Nur ein bis drei Prozent der Tor-Nutzer würden im Onion-Netzwerk, also dem Darknet im eigentlichen Sinne, surfen.
Zwei Millionen Nutzer täglich
Täglich werde der Anonymisierungsdienst von etwa zwei Millionen Menschen täglich genutzt. Der Großteil der Nutzer hat jedoch nichts Illegales im Sinne und nutzt das Proxy-Netzwerk nur, um etwa die staatliche Zensur von bekannten Webseiten zu umgehen.
Somit erscheint es wenig überraschend, dass es sich bei der am häufigsten im Darknet besuchten Seite um Facebook handelt. Rund eine Million Nutzer schaut regelmäßig auf der Onion-Version von Facebook vorbei. In Ländern wie China, Iran oder Teilen Afrikas ist das soziale Netzwerk nur auf diese Art und Weise zu erreichen. Laut Dingledine würden im Vergleich mit den täglichen Nutzern nur einige Kriminelle die Anonymität des Darknet ausnutzen, während es für den Großteil der User die einzige Möglichkeit sei, um von staatlicher Zensur verschont zu bleiben.
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