Laut Frances Haugen wolle das Online-Netzwerk die Regulierer in "langwierige Debatten" verstricken.
Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin Frances Haugen hat Mitglieder es US-Kongresses aufgefordert, sich bei der Regulierung von großen Online-Plattformen nicht in langwierigen Debatten zu verstricken. "Facebook will, dass Sie in eine Analyse-Paralyse verfallen, dass Sie bei falschen Entscheidungsmöglichkeiten hängen bleiben und nicht handeln", sagte Haugen vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses.
Zuckerberg weist Vorwürfe zurück
Facebook, das mittlerweile zum Meta-Konzern gehört, setze demnach darauf, dass sich die Parlamentarier in einer "langwierigen Debatte über die Einzelheiten verschiedener gesetzlicher Ansätze verfangen", fügte sie in einer schriftlichen Stellungnahme hinzu. Anfang Oktober hatte sich die 37-jährige Haugen als Informantin zu erkennen gegeben, die Dokumente des Konzerns an Behörden und die US-Zeitung "Wall Street Journal" weitergereicht hatte. Unter anderem wirft sie ihrem Ex-Arbeitgeber vor, Profitinteressen über die Interessen der Plattform-Nutzer zu stellen. Dies sei eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und die Demokratie. Facebook-Gründer Zuckerberg wies die Vorwürfe bereits mehrmals zurück .
Politik uneins
Seit den Enthüllungen befassen sich Parlamente weltweit wieder intensiver mit der Regulierung von Internet-Plattformen. In den USA werden neue Regeln allerdings durch parteipolitische Differenzen behindert. Die Demokraten sorgen sich über die Auswirkungen von Falschinformationen im Netz - die Republikaner kritisieren hingegen häufig, dass die US-Plattformen konservative Stimmen unterdrücken würden.