Wegen Reise

Blogger muss 3 Jahre ins Gefängnis

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Mann wurde aus unbegreiflichem Grund zu langer Haftstrafe verurteilt.

Ein Gericht in der Südkaukasusrepublik Aserbaidschan hat einen russischen Blogger wegen Reisen ins Unruhegebiet Berg-Karabach zu drei Jahren Haft verurteilt. Dem Internet-Aktivisten Alexander Lapschin wird vorgeworfen, illegal in die von Baku abtrünnige Region gefahren zu sein.

Der Mann, der neben dem russischen auch einen israelischen Pass hat, beteuert seine Unschuld. "Ich verstehe, wie wichtig Berg-Karabach für Aserbaidschan ist. Ich hatte keinen kriminellen Kontakt zur armenischen Regierung", sagte er der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag.

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Region erklärte Unabhängigkeit

Das überwiegend von Armeniern bewohnte Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. In den 1990er-Jahren hatte die Region in einem Krieg ihre Unabhängigkeit erklärt und angrenzende Gebiete besetzt. Sie wird von proarmenischen Kräften geführt. Bis heute gibt es an der schwer befestigten Front Gefechte.

Reisen von Aserbaidschan nach Berg-Karabach sind wegen des Konflikts nicht möglich. Reisen über Armenien, die nicht mit den Behörden in Baku abgesprochen sind, ahndet Aserbaidschan mit Einreiseverboten, die auch schon gegen westliche Journalisten verhängt wurden. Lapschin war nach Angaben aus Baku 2011 und 2012 ohne Genehmigung in Berg-Karabach. 2016 war er Berichten zufolge in Weißrussland festgenommen und an Aserbaidschan ausgeliefert worden.

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