Hohe Nachfrage und Engpässe

Chipbranche erstmals mit mehr als einer halben Billion Dollar Umsatz

Teilen

Die rasche Konjunkturerholung hatte unerwartet hohe Nachfrage nach Halbleitern und Engpässe zur Folge.

Die weltweite Halbleiterbranche hat im abgelaufenen Jahr erstmals mehr als eine halbe Billion Dollar Umsatz eingefahren. Die Erlöse schnellten 2021 um gut ein Viertel auf 583,5 Mrd. Dollar (513 Mrd. Euro) nach oben, wie aus vorläufigen Zahlen des Beratungsunternehmens Gartner vom Mittwoch hervorgeht.

"In der Konjunkturerholung 2021 sind in der ganzen Halbleiter-Lieferkette Engpässe aufgetreten, besonders in der Autobranche", sagte Gartner-Experte Andrew Norwood. Die hohe Nachfrage sowie höhere Preise für Logistik und Rohmaterialien führten dazu, dass sich die Chips verteuert und so den Umsatz in die Höhe getrieben hätten.

Höhere Nachfrage durch 5G

Auch der Mobilfunkstandard 5G führe zu höherer Nachfrage nach Halbleitern. So habe sich der Umsatz hier verdoppelt. Die US-Sanktionen gegen den chinesischen Konzern Huawei hätten dazu geführt, dass andere chinesische Firmen sowie US-Hersteller wie Qualcomm, MediaTek oder Skyworks Marktanteile gewinnen konnten.

Erstmals seit 2018 eroberte Samsung die Spitzenposition von Intel zurück. Die Koreaner kommen nach einem Umsatzplus um fast ein Drittel inzwischen auf einen Marktanteil von 13 Prozent. Intel dagegen konnte seine Erlöse lediglich um 0,5 Prozent steigern und liegt mit 12,5 Prozent knapp hinter Samsung. Auf dem dritten Platz steht wie schon 2020 SK Hynix mit einem Marktanteil von 6,2 Prozent.

 Die weltweite Halbleiterknappheit macht vor allem der Autobranche zu schaffen. In Europa wurden im vergangenen Jahr deswegen weniger Autos verkauft; verglichen mit dem Vor-Krisenjahr 2019 weitete sich der Rückstand sogar auf mehr als ein Viertel aus. Die Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY rechnen erst für das kommende Jahr mit einer Erholung des Automarktes.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.