Österreichische und britische Forscher entwickelten die adaptive Sprachsynthese.
Höflich in hochdeutsch sprechende Computer, Navigationssysteme oder elektronische Reiseführer sollen schon bald der Vergangenheit angehören. Die Wissenschafter stellten ihr Projekt unter dem Motto "He, Nudlaug, wos is?" heute (Donnerstag) in Wien vor. Hinter der Äußerung verbirgt sich nichts anderes als eine Eingabeaufforderung.
Das Projekt
Ziel des Projekts war, Computern unterschiedliche
Varianten des Wienerischen beizubringen. Um diese Vorgabe zu erreichen
benötigten die Forscher zuerst einmal Hilfe von Außenstehenden. So wurden
drei Schauspieler bzw. Moderatoren engagiert, von denen bestimmte
Redewendungen, Gedichte und weitere Aussagen aufgenommen wurden. Jeder der
drei Stimmenspender war für einen bestimmten Dialekt zuständig. Am Ende
reichte die Palette vom klassischen Wienerisch, über österreichisches
Hochdeutsch bis hin zu einer Jugendsprache.
Im Computer wurden die
aufgenommenen Aussagen in Phoneme (kleinste Einheiten der Sprache) zerlegt
und in einer Datenbank gespeichert. Um aus diesen Bausteinen Aussagen zu
kreieren, greift der Computer blitzschnell auf die gespeicherten Phoneme
zurück. Diese Methode wird als "adaptive Sprachsynthese"
bezeichnet, bei der ein Computer erstmals ohne zusätzlichen menschlichen
Input die Aufgaben des Sprachsystems (Kehlkopf, Mund, Zunge) eigenständig
nachahmt.
Einsatzgebiet
Die Methode soll in Zukunft zu
einem Dialogsystem ausgebaut werden und als Fremden- oder Restaurantführer
eingesetzt werden. Dann darf man sich in Zukunft jedoch nicht darüber
wundern, wenn es plötzlich nicht mehr "Bitte wiederholen Sie Ihre
Aussage" sondern "Wos hom´s gmant?" heißt.