Angriff auf Vista

Bringt Google Betriebssystem?

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Die Gerüchte mehren sich: Plant Google ein eigenes Betriebssystem nach Apple-Muster?

Auch wenn Google selbst dementiert und behauptet, dass es kein Google-Betriebssystem gibt, sprechen die Aktionen hinter den Kulissen der Suchmaschine eine andere Sprache. Es gibt nämlich bereits einige Anzeichen dafür, dass Google etwas Großes vorhat - und ein Betriebssystem, so die einhellige Meinung von Analysten, wäre für Google der logische nächste Schritt.

Der Grund für den ganzen Aufruhr ist Microsofts Windows Vista Betriebssystem. Bei Vista sind Suchmaschine und viele weiter Webfeatures bereits fix in die Benutzeroberfläche integriert und können jederzeit bequem aufgerufen werden. Wenn nun mehr User die Vista-Suche Live verwenden und immer weniger die Suchmaschine Google, schwindet die Marktdominanz von Google. Da kann Google nur auf eine Weise gegensteuern: Ein eigenes Betriebssystem muss her!

3 Möglichkeiten
Derzeit deutet alles darauf hin, das ein mögliches GoogleOS in einer von drei Varianten realisiert wird:

  • Ein reines Web-Betriebssystem, bei dem alle Anwendungen als Web-Applikation laufen
  • Eine stark abgespeckte und "leichte" Linux-Variante mit integriertem Browser und vielen Webapplikationen
  • Eine vollwertige Linux-Disptribution mit Google-Frontend und integrierten Google-Anwendungen

Variante 1: Google WebOS
Bei der Frage "Wie könnte ein Google Betriebssystem aussehen?" denken die meisten Internet-Experten an eine Weboberfläche mit AJAX-Funktionen und integrierten Applikationen, die direkt im Browser gestartet werden. Google hat ja bereits ein durchaus beeindruckendes Portfolio von Webapplikationen, die die Funktionalität von Desktop-Software immitiert. Als Beispiele seinen hier Google Calender (Online-Terminplaner mit Outloo-Funktionalitäten), Google Docs & Spreadsheats (Textverarbeitung und Tabellenkalkulation a la Microsoft Office) oder auch Gmail (Online-Emailclient) genannt.

Und: Google arbeitet intern mit dem Open-Source Entwicklungstool namens GWT, mit dem sich praktisch jedes beliebige Desktop-Feature auch als Webapplikation umsetzen lässt.

Ganz so einfach würde es Google mit einem Web-basierten Betriebssystem allerdings nicht haben. Eine ganze Reihe von StartUps haben bereits ähnliche Applikationen entwickelt - wirklich erfolgreich war bislang noch keines. Beispiele: YouOS , Goowy , DesktopTwo , Xin und das Open-Source-Projekt eyeOS . All diesen Projekten gemein ist, dass sie versuchen, die Optik und Funktionalität eines Betriebssystems wie Windows, Linux oder MacOS als Web-Applikation im Browserfenster nachzubilden. Analog zum Programmoberfläche von Windows, dem "Desktop", nennt man solche Web-Betriebssysteme daher auch "Webtops".

Google OS eyeos screenshot 300
© oe24

Variante 2: Google Linux
Eine weitere Möglichkeit für Google ist es, ihre eigene Linux-Distribution zu kreieren. Dank der freien Lizenz des Open-Source-Betriebssystem Linux würden dabei auf Google nur die eigenen Entwicklungskosten und keine weitere Lizenzgebühren zukommen. Noch etwas spricht für die Google-Linux-Variante: Das Linux-Derivat Ubuntu steht anbeglich schon längere Zeit auf dem Einkaufzettel von Google - und was sollte man mit dem Kauf eines Betriebssystems schon anderes bezwecken als ein eigenes herauszubringen...

Wenn Google die Linux-Variante wirklich durchzieht, und dabei der eigenen Firmenphilosophie treu bleibt, ist zu erwarten, dass das Google_Betriebssystem als Gratis-Download aus dem Netz geladen werden kann - das wäre eine gewltige Bedrohung für Microsofts Windows-Betriebssystem.

Variante 3: Google Linux Light
Anstatt gleich ein komplettes, mit Anwendungen vollgestopftes Linux-Betriebssystem umzubauen, könnte Google auch einen Mittelweg beschreiten. Man nehme eine normale Linux-Distribution, wirft alles raus, was nicht unbedingt nötig ist um eine internetverbindung samt Browserfenster aufbauen zu können, und startet sämtliche Programme als Web-Applikation im Browser.

GoogleOS schon in 6 Monaten?
Egal wofür sich Google auch entschieden hat, dass der Suchmaschinen-Betreiber etwas großes in Richtung Betriebssystem vor hat, gilt unter Experten als so gut wie sicher. Sogar über den Zeithorizont ist man sich einig: Das GoogleOS könnte schon in 6 Monaten da sein!

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