Der Suchmaschinen-Gigant Google legt für das Videoportal Youtube 1,65 Milliarden Dollar hin.
Das Internetunternehmen Google übernimmt das Internet-Videoportal YouTube für 1,65 Milliarden Dollar (1,31 Mrd. Euro) in Aktien. Das kündigte Google am Freitag nach Börsenschluss an. Die Akquisition solle noch im vierten Quartal 2006 abgeschlossen werden. YouTube behält seinen Firmensitz im kalifornischen San Bruno und arbeite weiterhin unabhängig.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Alle YouTube-Angestellten behielten ihre Arbeitsplätze. Google-Aktien gaben nach der Mitteilung im nachbörslichen Handel leicht nach, nachdem sie an der Nasdaq im Sog der Spekulationen über die Übernahme mehr als zwei Prozent zugelegt hatten.
Fusion der Internet-Riesen
Mit der Transaktion werden zwei der am stärksten genutzten Internetangebote kombiniert. Google ist Anbieter einer Internet-Suchmaschine. YouTube ist ein rasant gewachsenes Start-up-Unternehmen aus Silicon Valley und bietet eine Plattform für die Veröffentlichung von Videos durch Internet-Nutzer. Es ist das erste Mal, dass eine der neuen Internetangebote, die auf der Beteiligung von Nutzern basieren, mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden.
Pralle Kriegskasse
Der Kauf wird Google nicht allzu sehr belasten, schließlich ist die Kriegskasse mit rund 10 Milliarden Dollar prall gefüllt. Selbst der Preis von 1,6 Milliarden Dollar ist geradezu ein Schnäppchen - YouTube ist heute bereits eine weltweit bekannte Marke, die nach Expertenmeinung ähnliches Potential trägt wie "Coca Cola" . Der Kauf von YouTube katapultiert Google auf einen Schlag an die Spitze der Internet-Video-Bewegung - einem Bereich, in dem es Google immer noch schwer fällt sich zu etablieren. Beispiel: Im Juli besuchten über 30 Millionen User YouTube, bei Google waren es gerade mal 9 Millionen.
Mehr als 100 Millionen Videos täglich
YouTube-User sind fleissige Video-Konsumenten. Mehr als 100 Millionen mal werden die Videos auf YouTube angesehen - Tag für Tag. Dabei ist das Angebot im Vergleich zu dem von Google zwar umfangreicher, bei Googles Videoservice können Künster allerdings auch Videos zum Verkauf anbieten (ein Feature dass YouTube derzeit fehlt).
Gegründet wurde YouTube übrigens erst vor etwas mehr als eineinhalb Jahren, im Februar 2005 von drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern. Für das nötige Startkapital sorgte die Firma Sequoia Capital, die das Unternehmen mit 11,5 Millionen Dollar sponserte.
Obwohl YouTube dank schnellerer und immer preiswerterer Highspeed-Internetanschlüsse rasant an Popularität gewann, ist YouTube auch heute nur ein 60-Mann-Unternehmen.
