87 Prozent von den rassistischen Diskriminierungen erfolgten im Internet.
Rassistische Hetze im Internet wird durch die Corona-Krise verstärkt. Die Beratungsstelle ZARA dokumentierte im Zeitraum von 16. März bis 30. April insgesamt 93 rassistische Diskriminierungen mit Corona-Bezug. 87 Prozent der Fälle wurden online beobachtet. Insgesamt wurden ZARA im Jahr 2019 1.950 Rassismus-Fälle gemeldet. Die Beratungsstelle fordert mehr rechtliche Handhabe gegen Hass im Netz.
Hass werde ganz bewusst geschürt
Vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen am 16. März richteten sich rassistische Beschimpfungen mit Corona-Bezug noch an Personen, denen eine chinesische oder asiatische Herkunft zugeschrieben wurde. In der darauffolgenden Zeit bis 30. April waren Geflüchtete und Muslime die Hauptbetroffenen. "Es werden immer wieder die gleichen Feindbilder instrumentalisiert, um ganz bewusst Hass zu schüren", sagt eine der beiden ZARA-Geschäftsführerinnen, Caroline Kerschbaumer.
20. Ausgabe
Der Rassismus Report 2019, der in dieser Woche präsentiert wurde, ist bereits die 20. Ausgabe seit Gründung des Vereins 1999. Insgesamt dokumentierte ZARA in dieser Zeit 18.090 Fälle rassistischer Diskriminierung. Ein Drittel der Fälle wurde von den Betroffen selbst gemeldet. Zwei Drittel der Meldungen kamen von Zeugen. Die gemeldeten Fälle betreffen nicht nur das Internet, sondern auch Diskriminierung im öffentlichen Raum, im Zusammenhang mit Arbeit und Wohnen oder mit der Polizei.
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