Unter den 12 getesteten Smartphones sind u.a. iPhone 11 Pro, Huawei P40 Pro, Galaxy S20+ und OnePlus 8.
In Österreich ist das deutsche Fachmagazin connect vor allem aufgrund seines jährlichen Netztests bekannt. Nun haben sich die Experten mit den Foto-Spezialisten von Colorfoto zusammengetan, um herauszufinden, welches aktuelle Smartphone die beste Kamera hat. Bei dem aufwendigen Test wurden wissenschaftlich fundierte Messverfahren aus dem Testlabor mit dem geschulten Auge von Fotoprofis kombiniert. Laut connect ist es der erste Test, der Smartphones wie professionelle Systemkameras prüft. Insgesamt wurden 12 Smartphones unter die Lupe genommen. Da die Fotoqualität für Smartphone-Käufer immer wichtiger wird, können die Ergebnisse also durchaus kaufentscheidend sein.
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Zahlreiche Faktoren
Bei dem Test wurde jede der zwei bis vier verbauten Optiken separat beurteilt - auch hinsichtlich der Eignung für verschiedene Lichtverhältnisse. Die häufig auch Normalobjektiv genannte Weitwinkeloptik wurde mit höchster und Standardauflösung erfasst. In die Testnote ging die beste verfügbare Bildqualität ein. Zudem wurde das Zweifach-Zoom bewertet - wenn vorhanden als optischer Zoom, alternativ als digitaler. Auch ein höherer Zoom (3x, 5x, ...) floss in das Testergebnis ein. Weiters wurde jede Konstellation unter drei verschiedenen Lichtbedingungen erfasst. Das erste Szenario repräsentiert mit 5.000 Lux Tageslicht bei leichter Bewölkung, das zweite mit 200 Lux eine durchschnittliche Wohnzimmerbeleuchtung und das dritte mit 5 Lux die Dämmerung.
Zusammenstellung der Gesamtnote
Auflösung, Farbtreue, Bildrauschen, unerwünschte Bildartefakte, Kantenpräzision (Farbsäume, Kantenoptimierung) und Helligkeitsunterschiede wurden über 30 Felder auf Testcharts gemessen. Dabei wurden Details wie die Auflösung auch richtungs-, orts-, kontrast- und objektabhängig bestimmt. So kommen bei einem gut ausgestatteten Smartphone-Kamera-Array knapp 450.000 Messwerte zusammen. Diese wurden im aktuellen Test von einer eigens programmierten Software auf rund 1.400 Qualitätsparameter verdichtet und bewertet. Am Ende gab es einen Score für die Qualität jedes Objektivs und einen Gesamtscore, der alle Objektive berücksichtigt und für die Kameraqualitäten des jeweiligen Smartphones als Ganzes steht. Der „qb“ Score wurde dabei mit folgender Gewichtung gebildet: Ultraweitwinkel (10 Prozent), Weitwinkel (30 Prozent), Zwei-fachzoom (30 Prozent), lange Telebrennweite (30 Prozent). So sollen die Nutzungsgewohnheiten realistisch abgebildet werden
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Huawei vor OnePlus
Mit dem Huawei P40 Pro (86 Punkte, "sehr gut") führt das Flaggschiff der Chinesen das Benchmark-Ranking an. Lässt man das Schwestermodell P40 (Platz 2, 85 Punkte, "sehr gut") außen vor, ist der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz deutlich. Besonders mit dem Ultraweitwinkel spiele das P40 Pro seine Stärken aus, der hochauflösende 40-Megapixel-Sensor schlägt laut den Testern voll auf die Qualität durch: Die Darstellung kontrastarmer Strukturen gelinge keiner anderen Optik so gut und so konstant in allen Lichtsituationen. Zudem würden die Randbereiche für ein Superweitwinkel richtig gut aussehen, es gibt kaum Verzeichnungen, und die Vignettierung sei niedrig. Auch der 50-Megapixel-Hauptsensor zähle zu den besten seiner Klasse.
Das Kamerasystem des Oneplus 8 Pro (Platz 3, 79 Punkte, "sehr gut") beeindrucke mit zwei hochauflösenden 48-Megapixel-Sensoren. Der in der Hauptoptik verbaute Sony IMX689 gehöre mit 1/1,43 Zoll zu den größten seiner Art. Die Bildqualität überzeuge auf ganzer Linie, selbst bei wenig Licht bleiben viele feine Strukturen erhalten, so die connect- und Fotocolor-Tester. Und weil Oneplus sehr zurückhaltend nacharbeitet, entstehe ein natürlicher Bildeindruck, der sich sehr nah am Original bewege. Das Zweifach-Zoom kann das hohe Niveau allerdings nicht halten. Besser ist es, die Telebrennweite zu nutzen, die dreifach vergrößert.
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iPhone und Pixel enttäuschen
Ebenfalls mit "sehr gutem" Ergebnis schnitten folgende Smartphones ab: Xiaomi Mi Note 10 (78 Punkte), Oppo Find X2 Pro (77 Punkte), Samsung Galaxy S20+ (75 Punkte) und Honor 20 Pro (75 Punkte). Eine enttäuschende Leistung bot in diesem Test das Apple iPhone 11 Pro Max, das im Bereich kurzer und langer Brennweite deutlich der Konkurrenz hinterherhinke. So reichte es nur zur Gesamtnote "befriedigend" mit 52 Punkten. Auf ein Vielfach-Zoom-Objektiv, wie es bei anderen Herstellern schon verfügbar ist, müssen iPhone-Käufer weiterhin warten. Ein solches soll beim iPhone 12 Pro – inlusive Lidar-Sensor – verbaut sein. Auch dem Google Pixel 4 XL fehlen Ultraweitwinkel und Telebrennweite, um unter allen Aufnahmebedingungen gute Resultate zu erzielen ("befriedigend", 50 Punkte). Da das iPhone 11 Pro und das Pixel 4 bei anderen Kameratests eigentlich fast immer sehr gut abschnitten, sind diese Ergebnisse doch etwas überraschend.
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Externer Link
connect stellt den neuen Test mit Vergleich der Kameras von zwölf Top-Smartphones in der aktuellen Ausgabe 10/2020 vor.