Der Konsumflaute zum Trotz läuft das Geschäft mit Flachbildschirmen, DVD-Rekordern und Digitalkameras prächtig.
Der Markt für digitale Unterhaltungselektronik wächst 2008 in Deutschland um voraussichtlich 5,4 Prozent auf 12,4 Mrd. Euro. Dies wurde am Dienstag kurz vor Beginn der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin bekanntgegeben. Allein die Umsätze mit Flachbildschirmen dürften um 15,7 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro steigen. Für den nötigen Schwung sorgten vor allem Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele.
Aufschwung durch Fußball-EM
Zum Markt für digitale
Unterhaltungselektronik zählen neben Flachbildfernsehern, Digitalkameras und
DVD-Rekordern digitale Aufnahmemedien und MP3-Player, nicht jedoch Handys,
Notebooks oder PCs. "Im Frühjahr waren wir noch von 2,4 Prozent Wachstum
ausgegangen. Fußball-EM und Olympische Spiele haben dem Markt zusätzlichen
Schwung gegeben", erklärte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg.
Markt für analoge Geräte schrumpft
Der Markt der
analogen Unterhaltungselektronik, also etwa Videorekorder, Stereoanlagen und
Röhrenfernseher, schrumpft hingegen den Angaben zufolge um über 20 Prozent
auf 0,8 Mrd. Euro. Unter dem Strich wird der Gesamtmarkt der
Unterhaltungselektronik damit um 3,3 Prozent auf 13,2 Mrd. Euro wachsen.
Basis für die Prognose ist eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) im Auftrag des European Information Technology Observatory (EITO).
Plasma- und LCD-TVs immer beliebter
Sowohl Plasma- als auch
LCD-Fernseher werden immer beliebter. Allerdings verschieben sich die
Marktanteile in Richtung LCD-Geräte, wie Berg sagte. "Wir erwarten, dass
2008 rund fünf Mio. Flüssigkristallfernseher verkauft werden, 31 Prozent
mehr als im vergangenen Jahr", sagte Berg. Die Zahl der verkauften
Plasma-Fernseher steige voraussichtlich um 19 Prozent auf 630.000.
Digicams mit gutem Umsatz
Der Markt für digitale Fotoapparate
steht für fast 16 Prozent des gesamten Unterhaltungselektronik-Umsatzes. Er
bleibe mit einem Umsatz von über zwei Mrd. Euro auf einem hohen Niveau.
IFA-Eröffnung
Die 48. IFA wird am Donnerstag von
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel eröffnet. Erstmals werden
Haushaltsgeräte auf der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik
präsentiert. Angesichts der stark steigenden Strompreise werben die
Hersteller wie nie zuvor mit der Energieeffizienz ihrer Geräte.
2,75 Mrd. Euro-Aufträge
Die Unterhaltungselektronik-Branche
rechnet damit, dass ähnlich wie 2007 Aufträge im Wert von 2,75 Mrd. Euro
gezeichnet werden. Für das Publikum öffnet die Messe am Freitag ihre
Pforten. Erwartet werden bis 3. September wieder mehr als 220.000 Besucher.