Anleger vor EZB-Sitzung zögerlich - FACC nach Quartalszahlen weiter mit Aufwind.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag im Frühhandel bei schwachem Volumen ein kleines Plus erreicht. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.664,42 Punkten nach 2.659,29 Einheiten am Mittwoch errechnet, das ist ein Plus von 5,13 Punkten bzw. 0,19 Prozent.
Dabei fielen auch die Kursänderungen an den übrigen europäischen Handelsplätzen sehr gering aus. Händler verweisen auf Zurückhaltung vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am frühen Nachmittag mit der Pressekonferenz des EZB-Chefs Mario Draghi zur Geldpolitik endet. Dabei erwarten die Analysten der Helaba keine Änderung des geldpolitischen Kurses in der Eurozone. Sie rechnen damit, dass die EZB-Vertreter ihre im Dezember bis mindestens Ende 2017 verlängerte Geldflut mit dem "verhaltenen Kernpreisdruck" rechtfertigen werden.
In den USA werden zudem Zahlen zur Bauwirtschaft, dem Arbeitsmarkt und das Konjunkturbarometer der lokalen Notenbank aus Philadelphia veröffentlicht. An der Wiener Börse blieben Unternehmensnachrichten unterdessen Mangelware.
Unter den Einzelwerten knüpften FACC - bei sehr dünnem Volumen - mit plus 1,58 Prozent an ihr sattes Vortagesplus von 6,66 Prozent an. Der Luftfahrtzulieferer hatte die Anleger mit der positiven Geschäftsentwicklung im dritten Quartal kauffreudig gestimmt.
Positiv verlief der Vormittagshandel zudem für voestalpine, die Papiere des Linzer Stahlkonzerns legten 2,13 Prozent zu. Auch Andritz präsentierten sich mit plus 0,76 Prozent unter den stärksten Werten in Wien.
Schwächer zeigten sich hingegen Raiffeisen mit minus 0,95 Prozent auf 19,20 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank raten den Anlegern mit "sell" nun zum Verkauf der Raiffeisen-Aktie, nachdem sie zuvor "hold" empfohlen hatten. Ihr Kursziel hoben sie unterdessen von 12 auf 13 Euro, was jedoch noch immer klar unter dem aktuellen Kurs liegt.
Auch zur Erste-Group-Aktie meldeten sich die Berenberg-Analysten zu Wort - hier wurde die bereits aufrechte Verkaufsempfehlung "sell" bestätigt, ebenso wie das Kursziel von 18 Euro. Die Erste-Aktie notierte um 0,11 Prozent tiefer bei 28,37 Euro.
Der ATX Prime notierte bei 1.354,60 Zählern und damit um 0,15 Prozent oder 2,03 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 18 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 736.380 (Vortag: 1.094.171) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 18,50 (18,07) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.