Viele neue Nutzer

eBay profitiert von der Coronavirus-Krise

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Viele neue Kunden beim Onlinemarktplatz - Nutzer nehmen sich mehr Zeit fürs Ausmisten.

Die Coronapandemie mit ihren Einschränkungen für den Einzelhandel lässt das Geschäft des Onlinemarktplatzes  eBay  boomen. "Allein in der ersten Jahreshälfte kamen so viele neue Kunden zu uns wie im gesamten Jahr 2019. Ende 2019 zählten wir 18 Millionen aktive Kunden. Inzwischen sind viele weitere dazugekommen", sagte Deutschlandchef Oliver Klinck im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Weitere Vergleichszahlen wollte er nicht nennen.
 

Mehrere Gründe für den Boom

eBay steht weltweit im Schatten des weltgrößten Onlinehändlers Amazon, punktet nun aber damit, dass sich Menschen in der Coronakrise mehr Zeit für das Ausmisten ihrer Wohnungen nehmen und entsprechend mehr Produkte über die Auktionsplattform anbieten. Zudem profitiert die Firma vom Trend zu gebrauchter oder wieder aufbereiteter Ware.
 
In der traditionell für den Einzelhandel geschäftigsten Zeit des Jahres mit der Rabattschlacht Black Friday und den Weihnachtseinkäufen brummt das Geschäft nun früher als sonst. Klinck, der seit September das Deutschlandgeschäft und damit eBays größten Markt nach den USA und Großbritannien verantwortet, will alles daran setzen, die neugewonnenen Kunden zu halten. "Dafür haben wir zum Beispiel Gutscheine im Angebot, um aus Käufern auch Verkäufer zu machen, was erfahrungsgemäß den Umsatz antreibt. Zudem werden wir bis Ende 2021 unsere Lieferzeiten und Bezahlmöglichkeiten weiter vereinheitlichen und die Artikelangaben noch mehr standardisieren. Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand", sagte der frühere Office-Depot- und Otto-Manager.
 
 

Kleinanzeigenportal verkauft

Nach dem 9,2 Milliarden Dollar Verkauf der Online-Anzeigenportalen eBay Kleinanzeigen und Mobile.de an den norwegischen Konkurrenten Adevinta hat eBay davon auch einiges auf Tasche. "Wir bereiten gerade die Trennung von eBay Kleinanzeigen vor, die voraussichtlich im ersten Quartal erfolgt. Aber bereits jetzt sind das zwei getrennte Plattformen", sagte Klinck, der sich nicht dazu äußern wollte, was eBay mit der Geldspritze plant. Erst kürzlich hat das deutsche Bundeskartellamt grünes Licht für den Deal gegeben.
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