Amerikanische Ermittler bekamen die sensiblen geräten ohne Probleme. Darunter waren teile eines Kampfjets und eine ABC-Schutzbekleidung.
US-Behörden haben auf führenden Internet-Verkaufsplattformen illegal angebotene Militärausrüstung entdeckt, darunter Teile von Kampfjets und ABC-Schutzanzüge. Verdeckte Ermittler hatten zwischen Jänner und März im Auftrag des US-Kongresses nach Rüstungsmaterial gesucht, das aus Beständen des US-Militärs gestohlen worden war.
Waren ohne Probleme erhalten
Die Ermittler kauften dabei rund ein
Dutzend Gegenstände bei dem Internetauktionshaus eBay sowie bei Craigslist,
der größten Web-Site der USA für Kleinanzeigen. Die Beamten haben die Ware
nach offiziellen Angaben ohne Probleme erhalten.
Dem Verteidigungsministerium zufolge ist die gestohlene Ausrüstung zum Großteil im US-Rüstungsverzeichnis registriert. Dort verzeichnete Gegenstände unterliegen Beschränkungen, was die Möglichkeit zum Verkauf ins Ausland angeht, wie der Rechnungshof des US-Kongresses am Donnerstag mitteilte.
Teile von F14-Kampfjets
"Viele der sensiblen Gegenstände, die wir
kauften, hätten direkt gegen unsere Truppen und unsere Verbündete eingesetzt
werden können", gaben die Ermittler in ihrem Ergebnisbericht an. Unter den
Einkäufen waren zwei Teile von F14-Kampfflugzeugen. Dem Bericht zufolge
könnten die Komponenten leicht in den Iran weiterverkauft werden. Der Iran
sei an Teilen dieser vom US-Militär ausgemusterten Jets interessiert. Die
Ermittler fanden nicht heraus, woher die Verkäufer die F14-Teile bezogen
hatten.
Eine Militärsprecherin nannte es angesichts der Ermittlungsergebnisse eine "Herausforderung", die Buchhaltung zu verbessern. Um dem Problem der fehlenden Ausrüstungsgegenstände zu begegnen, hatte die US-Army im Jahr 2006 damit begonnen, alle ihre Gegenstände zu inventarisieren. Dabei seien bisher über 20.000 Gegenstände im Wert von über 135 Millionen Dollar (85,0 Mio. Euro) registriert worden.
Verwunderung über Bürokratie
Der demokratische
Abgeordnete John Tierney, Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats,
sagte, er sei "verwundert angesichts der Tatsache, dass die Army sechs Jahre
brauchte, um das neue Buchhaltungssystem zu installieren, das man
wahrscheinlich eher schon 2001 benötigt hätte".