Direktvertrieb statt Einzelhandel

GoPro stellt auf Online-Verkauf um

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Direktvertrieb soll Kosten massiv senken - Actioncams bald kaum noch im Einzelhandel.

GoPro  will sein Geschäft nach Einbußen in der Coronavirus-Krise stärker auf den profitableren Direktvertrieb umstellen und streicht damit gut jeden fünften Job. Mehr als 200 Mitarbeiter sollen gehen, wie der US-Actionkamera-Spezialist in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Zum Stichtag 31. Dezember hatte GoPro 926 Beschäftigte.

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Kosten sollen bis 2021 um 350 Mio. Dollar sinken

Der Umsatz im ersten Quartal war mit 119 Millionen US-Dollar (109,1 Mio. Euro) nur etwa halb so hoch wie ein Jahr zuvor, wie aus ersten Eckdaten hervorgeht. Das Vertriebsnetzwerk von GoPro sei von der Corona-Pandemie getroffen worden, sagte Gründer und Chef Nick Woodman zur Begründung. Der Stellenabbau und geringere Ausgaben für Vertrieb und Marketing sollen die Kosten in diesem Jahr um 100 Mio. Dollar senken - und 2021 um weitere 250 Mio. Dollar.

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Online-Verkauf statt Einzelhändler

In größeren europäischen Ländern habe der direkte Onlineverkauf im vergangenen Jahr bereits mehr als ein Fünftel der Erlöse eingebracht. In den USA liege der Anteil fast bei 20 Prozent. In Ländern, wo der Onlineverkauf weniger populär ist, wolle GoPro weiterhin mit großen Einzelhändlern zusammenarbeiten.

Das Unternehmen hatte bereits in den vergangenen Jahren mit Verlusten zu kämpfen, Analysten zweifelten an den langfristigen Aussichten für den gesamten Actionkamera-Markt für Sportler und Abenteurer. Im Weihnachtsquartal brachte das neue Modell Hero8 der Firma aber wieder schwarze Zahlen.

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