Honor 6+

Günstiger iPhone 6 Plus-Gegner im Test

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Neue Marke setzt auf gute Ausstattung und schlichtes Design.

Die so genannten Phablets - Kreuzung aus Smartphone und Tablet – sind in Österreich weiter auf dem Vormarsch. Dieser Trend zu Handys mit riesigen Displays wurde mit dem iPhone 6 Plus und dem Galaxy Note 4 zuletzt noch einmal verstärkt. Mit Honor drängt nun auch eine völlig neue Marke in dieses boomende Segment. Konkret greift der Hersteller mit dem Honor 6+ an, das wie das größere iPhone auf ein 5,5-Zoll großes FullHD-Display setzt. Wie sich der Smartphone-Newcomer im Alltag schlägt, konnten wir in den vergangenen beiden Wochen testen. Die Ergebnisse lesen Sie in den folgenden Absätzen.

Erster Eindruck
Mit seiner Größe (150.4 x 75.7 x 7.5 mm) und seinem Gewicht (165 Gramm) reiht sich das Honor 6+ genau in seinem Konkurrenzumfeld ein. Das Format erinnert stark an eine 100-Gramm-Schokoladetafel. Bei Leuten, die auf kleine Smartphones vertrauen, wird man, wenn man das Gerät aus der Tasche holt und damit telefoniert, sofort zum Gesprächsthema und zieht viele Blicke auf sich. Das zeigt auch, dass diese Geräteklasse bei vielen Menschen noch nicht in den Köpfen verankert ist. Doch wer sich einmal an die Größe gewohnt hat, will sie nicht mehr missen. Beim Lesen von Texten, beim Ansehen von Videos oder bei der Betrachtung von Fotos ist das große Display eine Wohltat. Zudem profitiert man beim Erstellen von längeren Texten (E-Mails, SMS, etc.) von der größeren virtuellen Tastatur. Obwohl das Honor 6+ vergleichsweise günstig ist, sind die Verarbeitung und die Materialien über jeden Zweifel erhaben. Optisch erinnert es mit seiner Front- und Rückseite aus Glas sowie dem edlen Rahmen etwas an ein überdimensioniertes iPhone 5s. Auch alle mechanischen Bedienknöpfe fühlen sich hochwertig an. Positiv zu erwähnen ist, dass der Klinkenstecker für Kopfhörer an der Oberseite angebracht ist. Bei vielen aktuellen Geräten (siehe etwa Galaxy S6 Edge ) ist das leider nicht der Fall. Insgesamt ist das Gerät von einem unschönen Billigheimer jedenfalls meilenweit entfernt. Einziger Kritikpunkt war die Rückseite, die etwas (zu) anfällig für Kratzer ist. Gemeinsam mit einem Schlüsselbund sollte man das Gerät jedenfalls nicht ständig in die Hosentasche stecken.

Fotos vom Test des Honor 6+

Der 5,5 Zoll große Touchscreen bietet eine Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Px). Bilder, Videos und Schriftzeichen werden gestochen scharf angezeigt.

Mit seiner Größe (150.4 x 75.7 x 7.5 mm) und seinem Gewicht (165 Gramm) reiht sich das Honor 6+ genau in seinem Konkurrenzumfeld ein.

Alle mechanischen Bedienknöpfe fühlen sich hochwertig an.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Klinkenstecker für Kopfhörer an der Oberseite angebracht ist.

Einziger Kritikpunkt war die Rückseite, die etwas (zu) anfällig für Kratzer ist.

Auf der Rückseite kommt eine Dual-Kamera mit jeweils 8 MP zum Einsatz. In Kombination kreiert diese als Eagle-Eye bezeichnete Kamera Bilder mit einer Auflösung von 13 MP.

Die Kamera-App bietet eine gute Übersicht über die getätigten Aufnahmen.

Vorne gibt es eine 8 MP-Kamera, die einige coole Selfie-Features...

...mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten bietet.

Viele Icons von bekannten Apps (Instagram, WhatsApp, etc.) weisen am Homescreen ein etwas abgewandeltes Design auf.

Zudem hat Honor auch den Übersichtsmodus, bei dem alle geöffneten Apps und Programme dargestellt werden, sehr übersichtlich gestaltet.

Die gerade ausgeführten Anwendungen können einzeln oder gemeinsam beendet werden.

Das Notification-Center, das durch einen Wisch vom oberen Rand des Displays erscheint, ist in zwei Bereiche gegliedert. Links werden die Benachrichtigungen (Anrufe, SMS, etc.) angezeigt,..

rechts kommt man zu den Schnelleinstellungen. Wischt man noch weiter nacht unten...

...erscheinen weitere Einstellungsfelder.

Display
Ein Pluspunkt des Honor 6+ ist sein Display. Der große Touchscreen bietet eine Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Px). Bilder, Videos und Schriftzeichen werden gestochen scharf angezeigt. Darüber hinaus wirken auch die Farben sehr realistisch. Lediglich die automatische Helligkeitsanpassung ist etwas zu akkuschonend ausgelegt. Hier ist es besser, wenn man die Regelung manuell einstellt. Ansonsten bleibt das Display häufig zu dunkel. Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt es leider zu starken Spiegelungen. Hier ist die große Angriffsfläche nicht unbedingt hilfreich. Ansonsten gibt es am Bildschirm aber nichts auszusetzen.

Performance und Ausstattung
Bei der Ausstattung lässt sich der Hersteller ebenfalls nicht lumpen. Als Antrieb kommt ein Octa-Core-Prozessor (Kirin 925), der aus zwei Quad-Core-Einheiten besteht und auf 3 GB RAM zurückgreifen kann, zum Einsatz. Jene Einheit, die mit 1,8 GHz getaktet ist, kommt immer dann zum Einsatz, wenn viel Rechenleistung gefordert ist. Für Alltagsaufgaben ist die zweite Einheit (1,3 GHz) mit an Bord. Dieses Konzept von zwei unterschiedlich getakteten CPU-Einheiten sorgt dafür, dass wertvolle Energie eingespart wird. So gerüstet, wird das Honor 6+ mit allen Herausforderungen fertig. Die Reaktionszeit des Geräts ist schnell, Apps werden verzögerungsfrei geöffnet, Internetseiten schnell geladen und selbst anspruchsvolle Spiele oder Grafik-Anwendungen laufen auf dem Phablet anstandslos. Der interne Speicher beträgt 32 GB und kann mittels einer microSD-Speicherkarte um bis zu 128 GB erweitert werden. Features wie WLAN, LTE, Bluetooth, A-GPS oder NFC runden die umfangreiche Ausstattung ab.

Kameras
Bei der Hauptkamera geht Honor einen eigenen Weg. So kommt auf der Rückseite eine Dual-Kamera mit jeweils 8 Megapixel zum Einsatz. In Kombination kreiert diese als Eagle-Eye bezeichnete Kamera Bilder mit einer Auflösung von 13 MP. Wie sich im Test herausstellte, macht sich diese Technik vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen bezahlt. Kein Wunder, schließlich erfasst die Dualoptik der Kamera die doppelte Menge an Licht. So können mit dem Gerät selbst brauchbare Nachtaufnahmen gemacht werden. Weiterer Vorteil: Änderungen des Fokus kann man sogar nach der Aufnahme durchführen. Vorne gibt es eine 8 MP-Kamera, die einige coole Selfie-Features inkludiert hat. Auf Wunsch wird das Selbstporträt erst dann getätigt, wenn der Nutzer ein zweites Mal abdrückt. Davor kann er sich das geplante Foto in einem eigenen kleinen Vorschau-Fenster ansehen. Insgesamt liefern beide Kameras eine solide Leistung ab. An die Qualität des aktuellen "Foto-Königs", dem Samsung Galaxy S6, kommen sie jedoch nicht ganz heran.

Akku
Auf die tatsächliche Laufzeit sind wir bei Geräten dieser Kategorie immer gespannt. Schließlich lassen das große Display und der starke Prozessor vermuten, dass der Akku nicht allzu lange hält. Doch auch hier gab sich das Honor 6+ keine Blöße. Der (leider fix) verbaute 3.600 mAh-Akku sorgt in Verbindung mit den getrennten CPUs für ein solides Durchhaltevermögen. Neue Maßstäbe werden aber nicht gesetzt. Im Test hielt das Gerät durchschnittlich zwei Tage durch. Natürlich hängt die Akkuleistung stark von der jeweiligen Nutzung und den getroffenen Einstellungen ab. Tricks wie GPS, NFC und WLAN nur zu aktivieren, wenn man sie wirklich braucht, und die Display-Beleuchtung nicht auf den Maximalwert zu stellen, helfen beim Energiesparen enorm.

Software
Honor liefert das Phablet mit der mittlerweile etwas veralteten Android-Version 4.4 "KitKat" aus. Alle gängigen Google-Features sind jedoch enthalten. Viele Icons von bekannten Apps (Instagram, WhatsApp, etc.) weisen am Homescreen ein etwas abgewandeltes Design auf. Doch daran gewöhnt man sich schnell. Das Notification-Center, das durch einen Wisch vom oberen Rand des Displays erscheint, ist in zwei Bereiche gegliedert. Links werden die Benachrichtigungen (Anrufe, SMS, etc.) angezeigt, rechts kommt man zu den Schnelleinstellungen. Zudem hat Honor auch den Übersichtsmodus, bei dem alle geöffneten Apps und Programme dargestellt werden, sehr übersichtlich gestaltet. Die gerade ausgeführten Anwendungen können einzeln oder gemeinsam beendet werden. Wie bei allen Android-Geräten lassen sich die verfügbaren Screens einfach anpassen. Ein längerer Druck auf den Homescreen verkleinert die Startbildschirme und zeigt im unteren Teil des Displays mehrere Menüpunkte an. Über diese greift man auf Widgets, Apps & Co. zu. Ein einzelner Tipp auf einen der Punkte blendet dann sämtliche Widgets, Designs, etc. ein. Die gewünschten Apps werden einfach auf einen der Screens gezogen.

Telefonqualität und Handhabung
Beim Telefonieren sind Gesprächspartner einwandfrei zu verstehen. Außengeräusche werden gut unterdrückt. Lediglich der integrierte Lautsprecher rauscht im Freisprech-Modus etwas. An die Handhabung muss man sich zunächst einmal etwas gewöhnen. Aufgrund der Größe braucht man schon ziemlich lange Finger, um das Honor 6+ mit nur einer Hand bedienen zu können. Außerdem wird das Gerät nach kurzer Zeit auch ziemlich schwer, weshalb man ohnehin meistens die zweite Hand zur Bedienung heranzieht. In einer vorderen Männer-Hosentasche bringt man das Gerät gut unter. Das Verfassen von Mails, Texten oder SMS ist eine wahre Freude. Wird die virtuelle Tastatur im Querformat verwendet, funktioniert die Eingabe ähnlich flott wie am Tablet. Und auch das Lesen von Internetseiten macht Laune. Nutzer müssen selbst bei großem Zoom-Faktor nicht ständig nach links oder rechts scrollen.

Fazit
Mit dem Honor 6+ hat der Smartphone-Newcomer ein echtes Highend-Gerät am Start, das es mit den teils deutlich teureren Konkurrenten aufnehmen kann. Die Ausstattung (FullHD, Octa-Core, Kameras, etc.) ist auf dem neuesten Stand. Sollte noch ein Update auf Android 5.0/5.1 „Lollipop“ kommen, gilt das auch für die Software. Wer auf der Suche nach einem solchen Gerät ist, macht mit dem Newcomer nichts falsch. Dennoch muss erwähnt werden, dass mit dem Gerät nicht alle Smartphone-User glücklich werden. Das liegt jedoch einzig und alleine am Format. Diese Geräteklasse richtet sich vor allem an Menschen, die sowohl ein Multimedia-Handy wie auch ein Tablet brauchen, sich aber nicht zwei verschiedene Geräte kaufen wollen.

Verfügbarkeit und Preis
Mit einem Preis von 419 Euro ist das in Schwarz, Weiß ung Gold erhältliche Honor 6+ günstiger als die Top-Smartphones des Mitbewerbs. Ein Nachteil könnte sein, dass es das Smartphone vorerst nur bei einem einzigen Online-Händler gibt. In einem normalen Geschäft kann man es nicht erwerben. Um die günstigen Preise zu ermöglichen, setzt Honor nämlich auf ein neues Vertriebs-Konzept namens „No-Shops, No-Gurus, No-Contracts“.

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Fotos vom Test des Honor 6+

Der 5,5 Zoll große Touchscreen bietet eine Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Px). Bilder, Videos und Schriftzeichen werden gestochen scharf angezeigt.

Mit seiner Größe (150.4 x 75.7 x 7.5 mm) und seinem Gewicht (165 Gramm) reiht sich das Honor 6+ genau in seinem Konkurrenzumfeld ein.

Alle mechanischen Bedienknöpfe fühlen sich hochwertig an.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Klinkenstecker für Kopfhörer an der Oberseite angebracht ist.

Einziger Kritikpunkt war die Rückseite, die etwas (zu) anfällig für Kratzer ist.

Auf der Rückseite kommt eine Dual-Kamera mit jeweils 8 MP zum Einsatz. In Kombination kreiert diese als Eagle-Eye bezeichnete Kamera Bilder mit einer Auflösung von 13 MP.

Die Kamera-App bietet eine gute Übersicht über die getätigten Aufnahmen.

Vorne gibt es eine 8 MP-Kamera, die einige coole Selfie-Features...

...mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten bietet.

Viele Icons von bekannten Apps (Instagram, WhatsApp, etc.) weisen am Homescreen ein etwas abgewandeltes Design auf.

Zudem hat Honor auch den Übersichtsmodus, bei dem alle geöffneten Apps und Programme dargestellt werden, sehr übersichtlich gestaltet.

Die gerade ausgeführten Anwendungen können einzeln oder gemeinsam beendet werden.

Das Notification-Center, das durch einen Wisch vom oberen Rand des Displays erscheint, ist in zwei Bereiche gegliedert. Links werden die Benachrichtigungen (Anrufe, SMS, etc.) angezeigt,..

rechts kommt man zu den Schnelleinstellungen. Wischt man noch weiter nacht unten...

...erscheinen weitere Einstellungsfelder.