Bisher lieferte ams die Sensoren für die Gesichtserkennung der Apple-Smartphones - künftig wohl nicht mehr.
Dem steirischen Sensorspezialist ams bricht offenbar das lukrative Geschäft mit Apple schneller weg als gedacht. In einer internen Veranstaltung sei ams-Chef Alexander Everke danach gefragt worden, was an den Gerüchten dran sei, dass ams für die nächste Generation von iPhones als Lieferant der Sensoren für die Gesichtserkennung ausgelistet worden sei, berichtet das "Manager Magazin". Everke habe die Gerüchte weder bestätigt noch dementiert.
Neuausrichtung nach Osram-Übernahme
ams machte mit Apple bisher den größten Teil seines Geschäftes. Vom Osram-Kauf erhofft sich ams allerdings, zum "unangefochtenen Anbieter von optischen Lösungen" zu werden. Zudem will sich der Konzern unabhängiger vom Geschäft mit Sensoren für Unterhaltungselektronik und Smartphones machen, das derzeit auf einen Anteil von rund 80 Prozent kommt.
US-Konzern setzt auf eigene Bauteile
Apple will sich schon länger unabhängiger von einzelnen Lieferanten machen. Auch andere Unternehmen bekamen das zuletzt zu spüren: Dialog Semiconductor etwa hat sich vor allem als Entwickler von Chips für den iPhone-Hersteller Apple einen Namen gemacht. Allerdings übernahm der US-Computerriese einen Teil des Geschäfts mit iPhone-Chips 2019 selbst. Bis 2022 soll der Anteil von Apple am Dialog-Umsatz deshalb auf 35 bis 40 Prozent schrumpfen. Darüber hinaus hat Apple in diese Woche neue iMacs und iPad-Pro-Modelle vorgestellt , die mit dem hauseigenen M1-Prozessor laufen. Das bekommt vor allem Intel zu spüren.
Kein Kommentar
Der steirische Chiphersteller wollte sich gegenüber Reuters nicht dazu äußern. Börsianer reagierten auf den Bericht des Magazin jedenfalls verschreckt. An der Börse in Zürich sackten die ams-Aktien nach der Veröffentlichung um zwölf Prozent ab.