Teure Schäden

Hunde und Katzen sind "Handy-Killer"

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Österreicher zahlen für Handyreparaturen jährlich knapp 100 Millionen Euro.

Die Handybesitzer haben von 2007 bis 2014 rund 686 Millionen Euro in die Reparatur ihrer Handys gesteckt, so der Versicherungsabwickler SquareTrade mit Verweis auf eine Umfrage. Demnach ereignen sich die Hälfte aller Schadensfälle im Haushalt, und hier primär im Wohnzimmer. Besonders gefährdet seien iPhone- und Haustierbesitzer (siehe Grafik).

Nicht jeder lässt reparieren
Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hätte einer von drei österreichischen Smartphone-Besitzern einen Schadensfall am Endgerät gehabt. In rund der Hälfte aller Fälle ließen sie das Smartphone fallen, ein Fünftel verschüttete eine Flüssigkeit am Handy. Aber nicht alle Betroffenen lassen die Schäden reparieren: 7 Prozent aller Smartphone-Besitzer verwenden ein Endgerät mit gesprungenem Display weiterhin.

Tiere und Elektronikprodukte sind keine gute Mischung

Hunde und Katzen sind
© Square Trade
Grafik (c) SquareTrade

Versicherungen immer beliebter
Die aktuelle Umfrage wurde am Montag vom Mobilfunkanbieter "3" veröffentlicht - mit Verweis darauf, dass der Anbieter nun eine Handyversicherung mit SquareTrade anbietet. Damit liegt das Unternehmen auch im Trend. Laut einem Bericht schließt bereits ein Viertel der Kunden beim Kauf eine Handyversicherung ab. Beim Marktführer A1 ist die Zahl binnen eines Jahres um fast die Hälfte nach oben gegangen. Auch T-Mobile arbeitet mittlerweile mit einem großen Versicherer zusammen . Und die Allianz hat 2015 ein eigenes Mobilfunkangebot ( Allianz SIM ) inklusive Versicherungsschutz gestartet.

Ziel ist Kundenbindung
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sehe den Trend jedoch skeptisch. Grundsätzlich sollten existenzgefährdende Risiken versichert werden, wie der Brand des Hauses, heißt es dort. "Der Verlust des Handys ist zwar ärgerlich, sicher aber nicht existenzgefährdend", so die VKI-Expertin Gabi Kreindl. Oft würden die Versicherungsverträge direkt an der Kassa abgeschlossen, wodurch erheblicher Zeitdruck herrsche und die Kunden daher das "Kleingedruckte" gar nicht lesen würden. Die Versicherungslösungen seien jedenfalls in erster Linie Kundenbindungsprogramme und in Relation zum Handypreis auch sehr teuer - was den Verbrauchern manchmal gar nicht klar sei, weil die Prämie oft über die Mobilfunkrechnung eingezogen werde. In zwei Jahren kosten sie ein Drittel bis die Hälfte des Gerätepreises, im Schadensfall komme noch der Selbstbehalt dazu.

Reparatur legt iPhone lahm
Oder das Mobiltelefon geht nach der Reparatur gleich gar nicht mehr - Stichwort Error 53 . Aufgrund dieses "Fehlers" werden iPhone 6 nach Reparaturen bei Drittanbietern unbrauchbar, weil das System Ersatzteile, die nicht von Apple stammen, nicht erkennt. Laut Apple handelt es sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme, um den im Home-Button gespeicherten Fingerabdruck zu sichern.

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