Entwicklung aufgegeben

Intel pfeift auf 5G-Chips für Handys

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Chiphersteller überlässt den lukrativen Markt somit Qualcomm.

Intel  stoppt die Entwicklung von Modem-Chips für Smartphones und überlässt damit das Feld weitgehend dem Rivalen Qualcomm. Man sehe keinen klaren Weg, in dem Geschäft profitabel zu sein, erklärte Intel-Chef  Robert "Bob" Swan  in einer Aussendung. Intel-Modems für die aktuellen Netze des Mobilfunk-Standards 4G/LTE sollen zwar weiterhin an die Hersteller geliefert werden. Den für 2020 angekündigten Chip für den superschnellen 5G-Datenfunk werde es aber nicht geben.

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Beendeter Patentstreit Grund für Rückzug?

Für diesen Schritt könnte auch ausschlaggebend sein, dass Apple und Qualcomm in dieser Woche ihren über zwei Jahre langen Patentstreit mitten in einem wichtigen Prozess  beendet haben . Apple nimmt eine Patentlizenz auf und wird auch Chips bei Qualcomm beziehen. In den jüngsten iPhones kamen Modem-Chips von Intel zum Einsatz. Unklar blieb zunächst, ob die Aussicht auf den Verlust des wichtigsten Kunden Intel zum Rückzug aus dem Geschäft bewog - oder ob umgekehrt Apple Frieden mit Qualcomm schließen musste, weil der iPhone-Konzern schon wusste, dass es keinen 5G-Chip von Intel geben wird.

>>>Nachlesen:  Apple und Qualcomm beenden Patentstreit

Netzwerkausbau statt Smartphone-Chips

Qualcomm hat bereits Smartphone-Modems für den 5G-Standard im Angebot. Auch mit einem Intel-Chip im Jahr 2020 käme ein 5G-taugliches iPhone deutlich später als entsprechende Telefone der Konkurrenz auf den Markt. Intel will sich bei seinen 5G-Anstrengungen auf die  Netzwerk-Infrastruktur  konzentrieren.

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