Der UNCTAD-Bericht zu IT zeigt, dass Entwicklungsländer Mängel in der Infrastruktur durch den Mobilfunk umgehen.
Das Handy entwickelt sich rasant zum wichtigsten Kommunikationsmittel in Entwicklungsländern: Rein rechnerisch nutzt inzwischen jeder Zweite ein Mobiltelefon, geht aus einer Untersuchung der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) hervor. Im Jahr 2005 sei es nur jeder Vierte gewesen. Das Internet breite sich in den Entwicklungsländern dagegen nur langsam aus: Im Durchschnitt seien dort nur 13 Prozent der Bevölkerung ans weltweite Netz angeschlossen, während es in den Industrieländern etwa 65 Prozent seien.
Wirtschaft setzt auf Mobilfunk
Die rasche Ausbreitung der mobilen
Telefonie komme vor allem Kleinbetrieben und Händlern zugute, heißt es in
dem am Mittwoch in Genf vorgelegten Bericht. Verkäufe über das Handy hätten
deutlich zugenommen. So hätten die Firmen in Afrika im Jahr 2006 für die
Kontakte mit Kunden und Lieferanten am meisten über das Handy kommuniziert.
Die Schwellenländer gelten für die Mobilfunk-Anbieter derzeit als wichtigste
Wachstumsregionen. Im Westen liegt die sogenannte Marktdurchdringung im
Mobilfunk bereits bei mehr als 100 Prozent, weil viele Menschen mehr als ein
Handy haben.
Internet-Kluft wächst
Die Zahl der Internetnutzer nahm zwar
weltweit zu, die Mehrheit lebt aber weiterhin in den Industriestaaten. Beim
Internet öffne sich die Schere auch mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der
Anschlüsse weiter, sagte UNCTAD-Telekommunikationsexperte Anh-Nga
Tran-Nguyen. So verfügten in den benachteiligten Regionen nur zwei Prozent
der Bevölkerung über einen Breitbandanschluss, in den entwickelten Staaten
seien es 28 Prozent. In Ländern wie Benin oder Afghanistan gebe es diese
Technik gar nicht.