Nach nur sechs Wochen stoppt Microsoft den Verkauf seiner eigenen Smartphones.
Das hat sich der IT-Riese wohl anders vorgestellt: Nur eineinhalb Monate nach dem Verkaufsstart ist für die ersten Microsoft-Handys auch schon wieder Schluss. Bis nach Europa haben es die Modelle überhaupt nicht geschafft.
Abverkauf läuft bereits
Microsoft stellt alle weiteren
Arbeiten an der Kin-Serie ein. Die beiden Modelle Kin
One und Kin Two werden noch in den USA abverkauft. Neue Varianten wird
es aber nicht mehr geben. Auch der Plan, Kin im Herbst doch noch nach Europa
zu bringen, ist jetzt hinfällig.
Neue Prioritäten
"Wir haben die Entscheidung
getroffen, uns ganz auf Windows
Phone 7 zu konzentrieren", teilte Microsoft am Mittwoch in Redmond
mit. Das Team von Kin soll an der Entwicklung des neuen
Smartphone-Betriebssystems mitarbeiten, mit dem der Software-Konzern
verlorenes Terrain im Telefonmarkt gutmachen will. Microsofts Windows
Mobile war von Google mit seinem Android-System und Apple mit seinem
iPhone OS überholt
worden.
Klassische Ladenhüter
Mit Kin hatte der IT-Riese erstmals
die Hardware eines Handys selbst in die Hand genommen. Die Smartphones mit
ihrer Anbindung an soziale Netzwerke sollten vor allem junge Leute
ansprechen. Doch die Rechnung ging offenbar nicht auf. Übers Wochenende
hatte bereits der US-amerikanische Exklusivpartner Verizon Wireless die
Preise für die Geräte gesenkt. Das werteten Beobachter als Zeichen, dass
sich die Kin-Handys nicht verkaufen.
Hier hatte Microsoft den Trend zu schicken, günstigen Touchscreen-Smartphones eindeutig verschlafen. Die Kin-Modelle konnten mit ihrem Design nicht überzeugen und setzten auch keine technischen Akzente.