Besonders bei Start-ups erfreut sich der Messenger einer großen Beliebtheit.
Der Microsoft
-Wettbewerber Slack will stärker im deutschsprachigen Raum Fuß fassen. Dazu werde man den Kunden auch eine Speicherung der Daten außerhalb der USA anbieten, kündigte Slack-Chef Stewart Butterfield in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur an.
"Wir hören von unseren Kunden immer wieder den Wunsch, dass die Daten hierzulande gespeichert werden sollen. Wir bereiten deshalb auch eine Option vor, dass europäische Slack-Kunden sich für ein Hosting der Daten in Europa entscheiden können." Das werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Europäischer Datenschutz
Rechtzeitig zum Stichtag 25. Mai 2018 werde das Angebot von Slack konform zur europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sein, kündigte Butterfield an. Sein Unternehmen habe "unglaublich viel in Datenschutz und Sicherheit investiert". "Wir stellen nichts mit den Daten der Kunden an. Wir werden direkt von den Kunden bezahlt, nicht von der Werbebranche. Daher gibt es keinerlei Motivation für uns, etwas zu tun, was unsere Kunden nicht wünschen."
Butterfield bekräftigte den Anspruch von Slack, die Vorherrschaft von Microsoft im Bereich der Büro- und Kommunikationssoftware zu brechen. "Wir werden aber nicht den Weg von Microsoft in die Zukunft beschreiten, weil wir Slack bleiben wollen." Slack müsse im Gegensatz zu Microsoft nicht mit Altlasten fertig werden, die früher zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben.
"(Die Kollaborations-Software) SharePoint von Microsoft war erfolgreich und deshalb gibt es vermutlich hunderttausende Kunden, die große und komplizierte Installationen haben. Und das Gleiche gilt für (die Kommunikationsplattform) Exchange und Outlook und viele andere Produkte." Viele Microsoft-Kunden seien von der Komplexität der Systeme völlig überfordert. "Unser Vorteil ist, dass wir uns ausschließlich auf eine einzige Lösung fokussieren."
Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse
Slack werde nicht die Fähigkeit von Microsoft unterschätzen, die eigene Software zu verbessern oder mit einem starken Vertrieb die eigenen Produkte im Markt zu platzieren. "Microsoft hat aber bislang nicht verstanden, was Slack ausmacht", betonte Butterfield. Microsoft nehme zwar wahr, dass Slack immer häufiger verwendet werde und über welche Funktionen Slack verfüge. "Der Erfolg von Slack beruht aber nicht nur aus einer bestimmten Kombination den Features, sondern einem grundlegenden Verständnis, was die Kunden tatsächlich wollen."
Slack hatte sich Mitte September 250 Millionen Dollar von Investoren für das weitere Wachstum besorgt. Dabei wurde das Start-up insgesamt mit 5,1 Milliarden Dollar bewertet. Der Büro-Messenger kommt nach aktuellen Angaben auf mehr als neun Millionen Nutzer pro Woche und über sechs Millionen pro Tag. Mehr als die Hälfte der täglich aktiven User befänden sich außerhalb Nordamerikas.